Jean Hatzfeld
Nur das nackte Leben
Berichte aus den Sümpfen Ruandas

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Buchreihe: Haland & Wirth
Verlag: Psychosozial-Verlag
251 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8980-6933-5, Bestell-Nr.: 933
Aus dem Französischen von Karl-Udo Bigott
Mit einem Nachwort von Hans-Jürgen Wirth
Es geschah 1994, zwischen Montag, dem 11. April, 11 Uhr, und
Samstag, dem 14. Mai, 14 Uhr: Rund 50.000 der etwa 59.000 Menschen
zählenden Tutsi-Bevölkerung wurden auf den Hügeln der Gemeinde
Nyamata in Ruanda mit der Machete abgeschlachtet – von Milizleuten
und ihren Hutu-Nachbarn, tagtäglich von 9.30 bis 16 Uhr. Das ist
der Ausgangspunkt dieses Buches.
Einige Tage zuvor, am 6. April 1994, war das Flugzeug des
Präsidenten der Republik beim Landeanflug auf die Hauptstadt
explodiert. Dieses Attentat hat die vorbereitete Ermordung der
Tutsi-Bevölkerung ausgelöst: Sie beginnt in der Hauptstadt und
dehnt sich dann auf das ganze Land aus. In Nyamata, einem
Marktflecken in Bugesera, dem Land der Hügel und Sümpfe, beginnt
das Morden vier Tage später. Nur wenige Tutsis überleben die
Massaker.
Der Journalist Jean Hatzfeld hat Nyamata besucht und vorsichtig das
Vertrauen einiger Überlebender gewonnen. Sie brechen ihm gegenüber
ihr Schweigen und erzählen in einfacher fast poetischer Sprache,
was ihnen widerfahren ist.
Diese Berichte von Kindern, Frauen und Männern sind ergreifend und
erreichen mit ihrer authentischen Kraft eine allgemeingültige
Dimension.
Jeder, der diese Berichte gelesen hat, wird sie nicht mehr
vergessen.
Ausgezeichnet mit dem Preis »France Culture 2000« und dem »Prix
Pierre Mille«.
Rezensionen
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Rheinischer Merkur, Nr. 36, 2.9.2004
Rezension von Robert Stockhammer
»Hatzfeld hat sich dafür entschieden, aus den Interviews zusammenhängende Erzählungen zu destillieren, die nicht von Fragen unterbrochen werden. Dies verleiht den individuellen Stimmen ihr Recht und macht das Buch zu einer intensiven Lektüre…« [mehr]
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Rezension von Jürg Altwegg
»Lesen Sie den Artikel über Jean Hatzfeld im Archiv auf FAZ.net!…« [mehr]
ZPol-Bibliographie 4/05
»Die Überlebenden berichten in eindringlichen Bildern über ihre oft erschütternden Erlebnisse und machen darüber hinaus deutlich, dass dieser Völkermord eine systematisch geplante und präzise ausgeführte Aktion war, bei der vorher friedliche Nachbarn und Bekannte zu bestialischen Mördern wurden. In Einleitung und Nachwort wird auf die psychischen Auswirkungen dieser Erlebnisse eingegangen und auf die auch bei Holocaust-Opfern beobachtete Tendenz der Opfer, über ihre Erlebnisse zu schweigen. Karten und eine knappe Chronik der Ereignisse ergänzen die Darstellung…« [mehr]