Bernd Nissen, Uta Zeitzschel, Wolfgang Hegener, Uta Karacaoglan (Hg.)

Jahrbuch der Psychoanalyse - Band 86

Analytische Haltung im Umbruch?

Cover Jahrbuch der Psychoanalyse - Band 86

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Zeitschrift: Jahrbuch der Psychoanalyse (ISSN: 0075-2363)

Verlag: Psychosozial-Verlag

249 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

Bestell-Nr.: 8409

DOI: https://doi.org/10.30820/0075-2363-2023-1
Die analytische Haltung lässt sich nicht als eine gleichbleibende Position einnehmen, es kann um sie nur ein Ringen geben; Psychoanalytiker:innen verwickeln sich im analytischen Prozess mit ihren Patient:innen und entwickeln sich wieder; im Kern geht es um eine Haltung voraussetzungslosen und bedingungslosen Verstehen-Wollens. Freud stellt der Notwendigkeit, in der Analyse ohne Ausnahme alles zu erzählen, als Gegenstück das Zuhören in »gleichschwebender Aufmerksamkeit« gegenüber. Analytiker:innen sollen dem »gebenden Unbewußten des Kranken« das eigene Unbewusste »als empfangendes Organ zuwenden«. Während Freud hier von dem verdrängten Unbewussten ausgeht, gilt heutige psychoanalytische Arbeit auch dem unstrukturierten, nicht-verdrängten Unbewussten, auch dem traumatisch bedingten Aktualen. In Folge sind viele Psychoanalytiker:innen heute nicht vorrangig auf neurotisch strukturierte Patient:innen ausgerichtet, sondern mit meist parallel anzutreffenden Organisationsebenen und Erlebenszuständen ihrer Analysand:innen befasst.

Was bedeutet die jeweilige Auffassung des Unbewussten oder des Noch-nicht-Unbewussten für die Konzeptualisierung psychoanalytischer Transformationsprozesse? Was bedeutet sie für die analytische Haltung? Wie stellen Psychoanalytiker:innen sich auf nicht-objektale Zustände ihrer Patient:innen ein? Wie kann der Körper in den analytischen Prozess einbezogen werden? Welche Herausforderungen ergeben sich in der Behandlung von trans-Patient:innen? Auf diese und viele weitere Fragen gehen Elisabeth Imhorst (Kommentar: Daniel Barth), Sebastian Leikert (Kommentar: Riccardo Lombardi), Howard Levine (Kommentar: Bernd Nissen) und Uta Zeitzschel (Kommentar: Uta Karacaoglan) in ihren Beiträgen ein.

Im Forum stellt Patrick Miller eine klinische Bagatelle vor, die von Avner Bergstein kommentiert wird. Zudem eröffnen wir zwei ganz unterschiedliche aktuelle Diskussionen: eine theoretische Auseinandersetzung mit Bions Traumfunktion α und Postbionischen Ansätzen mit Kurzbeiträgen von Nicola Abel-Hirsch, Wolfgang Mertens und Bernd Nissen sowie eine klinische Vignette des relationalen Psychoanalytikers Donnel B. Stern, die Jan Abram, Helmut Hinz, Christine Kirchhoff und Lynne Zeavin kritisch kommentieren.

In Was fällt denn Ihnen ein – zu Sigmund Freud »kritzelt« Matthias Oppermann zum Unbehagen in der Kultur und Georges-Artur Goldschmidt spürt der Erotik der Sprache nach.


Hier können Sie sich einen kurzen Podcast mit Bernd Nissen und Uta Zeitzschel zum Jahrbuch der Psychoanalyse Band 86 anhören.

Diese Publikation enthält:

Inhaltsverzeichnis

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Editorial
Uta Zeitzschel, Bernd Nissen, Wolfgang Hegener, Uta Karacaoğlan

Beiträge
Analytische Haltung im Umbruch?

Schwierigkeiten in der Analyse von trans Patient:innen
Zur Bedeutung von Abstand und (technischer) Neutralität
Elisabeth Imhorst

»Ich will nicht Mädchen, nicht Junge, sondern Katze sein.«
Kommentar zu Elisabeth Imhorst
Daniel Barth

Die analytische Haltung und das körperliche Unbewusste
Bemerkungen zu einer behandlungstechnischen Kontroverse
Sebastian Leikert

Übertragung auf den Körper und die Sprachregister der Analysesitzung
Kommentar zu Sebastian Leikert
Riccardo Lombardi

Zur Genese der Deutung in einer sich verändernden Landschaft
Howard B. Levine

Zur Verortung des Unrepräsentierten
Kommentar zu Howard Levine
Bernd Nissen

Frühe Zusammenbrüche
Der Körper als Fremder im psychoanalytischen Deutungsprozess
Uta Zeitzschel

Zur Bedeutung des Körpers in der Behandlung von Herrn M
Kommentar zu Uta Zeitzschel
Uta Karacaoğlan

Forum

Bagatelle
Ein stiller transformativer Moment
Patrick Miller

Kommentar
Avner Bergstein

Diskussion: Wilfred R. Bions Traumfunktion α
»Die Namengeber«
Nicola Abel-Hirsch

»… gab mir das Träumen zu sagen, was ich leide«
Einige Anmerkungen zu Bions Textauszug über die Traumarbeit-α
Wolfgang Mertens

Von α zum Quantum
Zur Problematik Post-Bion’scher Begrifflichkeiten
Bernd Nissen

Diskussion: Relationale Psychoanalyse
Distanz und Beziehung
Auftauchen aus dem Eingebettetsein im Anderen
Donnel B. Stern

Kommentar
Helmut Hinz

Kommentar
Lynne Zeavin

Kommentar
Trennungsschwierigkeiten
Christine Kirchhoff

Kommentar
Über Übertragung, Selbstoffenbarung und Asymmetrie
Jan Abram

Was fällt denn Ihnen ein – zu Sigmund Freud
Sigmund Freud: Das Unbehagen in der Kultur
Zeichnungen
Matthias Oppermann

Was fällt denn Ihnen ein – zu Sigmund Freud
Freud auf Wanderung
Georges-Artur Goldschmidt