Joachim Küchenhoff, Martin Teising (Hg.)

Sich selbst töten mit Hilfe Anderer (PDF-E-Book)

Kritische Perspektiven auf den assistierten Suizid

Cover Sich selbst töten mit Hilfe Anderer (PDF-E-Book)

EUR 34,99

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Buchreihe: Forum Psychosozial

Verlag: Psychosozial-Verlag

275 Seiten, PDF-E-Book

1. Aufl. 2022

ISBN-13: 978-3-8379-7891-9, Bestell-Nr.: 7891

DOI: https://doi.org/10.30820/9783837978919
Nachdem das gesetzliche Verbot der Suizidbeihilfe vom Bundesverfassungsgericht aufgehoben wurde, steht in Deutschland eine gesetzliche Regelung des assistierten Suizids bevor. Wird damit der Suizid zu einer gesellschaftlich akzeptierten und wahlweise nutzbaren Problemlösungsstrategie? Immer wirft die Absicht, sich das Leben zu nehmen, noch dazu mit Hilfe Anderer, existenzielle Fragen auf – nach der Handlungsfreiheit und Autonomie, der Urteilsfähigkeit bei psychischer Krankheit, aber auch nach den Möglichkeiten und Grenzen der Suizidprävention und der psychotherapeutischen Hilfen.

Um Antworten zu finden, ist ein interdisziplinärer Dialog nötig, der anthropologische, philosophische, ethische, rechtliche, psychoanalytische und psychiatrisch-psychotherapeutische Sichtweisen umfasst. Die Autor*innen dieses Bandes bearbeiten aus ihren fachspezifischen Perspektiven die zentralen Fragen rund um den assistierten Suizid.

Mit Beiträgen von R. Baumann-Hölzle, H. Bielefeldt, S. Briggs, E. Etzersdorfer, B. Gerisch, P. Götze, M. Goldblatt, D. Gregorowius, N. Kapusta, A. Kruse, B. Küchenhoff, J. Küchenhoff, R. Lindner, G. Maio, D. Meier-Allmendinger, M. Teising und L. Werthmann-Resch

Inhaltsverzeichnis

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Vorwort


I Rahmenbedingungen der Diskussion über assistierten Suizid

Zur Entstehungsgeschichte der Diskussion um den assistierten Suizid
Martin Teising

Ein verengter und entleerter Autonomiebegriff
Anmerkungen zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts über Suizidassistenz
Heiner Bielefeldt

Unaushaltbarkeit – Wer misst das Maß des Leidens?
Joachim Küchenhoff

Anmerkungen zu den Fragen der Suizidbeihilfe: Gefahr einer Dehumanisierung?
Elmar Etzersdorfer

Memorandum der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) zum Urteil des Bundesverfassungsgerichtes über den assistierten Suizid


II Assistierter Suizid in der Medizin

Der assistierte Suizid und die Identität der Medizin
Giovanni Maio

Suizidbeihilfe bei psychisch Kranken
Bernhard Küchenhoff

Suizidbeihilfe und humane Sterbekultur
Acht Thesen und Forderungen mit Denkanstößen für die Psychiatrie
Ruth Baumann-Hölzle, Daniel Gregorowius & Diana Meier-Allmendinger


III Zur Beziehung zwischen Suizidenten und ihren Helfern

Aspekte zur Psychodynamik des assistierten Suizids
Paul Götze

Suizidalität und Sterben
Reinhard Lindner

Sich in das Erleben schwer kranker und sterbender Menschen »einschwingen«
Antworten auf das Todes- und Selbsttötungsverlangen
Andreas Kruse

Zum psychoanalytischen Verständnis des Wunsches nach assistiertem Suizid
Stephen Briggs, Reinhard Lindner, Mark Goldblatt, Nestor Kapusta & Martin Teising


IV Gesellschaftliche und kulturelle Aspekte des assistierten Suizids

Assistierter Suizid im Spiegel von Perfektionierungs- und Optimierungsimperativen in der gegenwärtigen Moderne
Benigna Gerisch

»So habe ich dieses Lied noch nie gehört …«
Suiziddynamik in der Winterreise bei Schubert und Steinbichler
Lisa Werthmann-Resch

Rezensionen

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Dr. med. Mabuse Nr. 261, Juli 2023

Rezension von Burkhard Plemper

»Wer sich noch nicht tiefergehend mit dem Thema beschäftigt hat, wird von der vielschichtigen Auseinandersetzung erstaunt sein. Das hört sich nach mühevollem Durcharbeiten an. Keine Angst, das Werk ist spannend und lässt sich gut lesen. Empfehlenswert!…«

Kontext 2/2023

Rezension von Elisabeth Grotmann

»Das Buch ist kein einfaches, aber ein unbedingt notwendiges Buch. Es macht deutlich, dass es neben Digitalisierung und Effizienzsteigerung etwas gibt, was einmalig und unersetzlich ist – die Beziehung zwischen den Menschen. Der Band lässt sich gut in einzelnen Kapiteln lesen, er ist tiefgründig und somit hoffentlich ein Beitrag, der die öffentliche ebenso wie die fachliche Debatte mitbestimmen wird…«

GMS. Journal for Medical Education 2023, Vol. 40(4)

Rezension von Luise Wagner

»Trotz der deutlich psychoanalytischen Färbung bietet das Buch interessierten Leser*innen eine Vielfalt an Zugängen und Argumentationslinien, um sich ausgewählten Teilaspekten des assistierten Suizids zu nähern. Diese Vielfalt der Betrachtungen einer so existenziellen Thematik fordert unterschiedliche Grade des sich-angesprochen-Fühlens und nachvollziehen-Könnens der einzelnen Beiträge bei den Leser*innen geradezu heraus. Damit kann das Buch in ihnen genau das provozieren, was es auch seinen Autor*innen abverlangt hat: Eine kritische Auseinandersetzung mit Diskussionspunkten rund um den assistierten Suizid und die Suche nach der eigenen inneren Haltung dazu. Die beim Lesen hervorgerufene Zustimmung oder Ablehnung kann hilfreiche Fährten auf dem Weg zu einer eigenen Positionierung legen…«

niedersächsisches ärzteblatt April 2023

Rezension von Paul Kokott

»Ein bemerkenswertes Buch, das Denkanstöße und Impulse zur Auseinandersetzung mit dieser wichtigen Thematik des assistierten Suizids in der Breite seiner vielschichtigen Problematik vermittelt…«

Deutsches Ärzteblatt PP Heft 3, März 2023

Rezension von Carola Maack

»Das Buch ist gut lesbar, und bringt sehr reflektiert unterschiedliche Perspektiven auf den assistierten Suizid ein. Ich halte es aus mehreren Gründen fast für ein ›Muss‹ für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Viele von uns haben immer wieder mit suizidalen Menschen zu tun. Diese Expertise sollten wir in die öffentliche Diskussion – auch um die Gesetzgebung – einbringen. Das Buch regt dabei zur eigenen Reflexion und zum Diskurs mit anderen an…«

WDR 5 Das philosophische Radio

»Wie unabhängig sind wir wirklich? Im philosophischen Radio von WDR 5 hat Jürgen Wiebicke mit Martin Teising über die Frage gesprochen, was übrig bleibt von unserer Autonomie, wenn unser Unbewusstes unser Handeln leitet. Hier im Podcast:…« [mehr]

Psychotherapie in Politik und Praxis (PPP ), 4/2022

Rezension von Elisabeth Störmann-Gaede

»Bedenken aus psychoanalytischer Sicht gegen die neuen Möglichkeiten zur Selbsttötung mithilfe anderer werden gut herausgearbeitet: Dargelegt wird, dass in den Behandlungen Suizidgefährdeter deren unbewusste Verfasstheit meist ausgeblendet wird. Der rational begründete Wunsch nach assistiertem Suizid allein reiche nach der neuen Gesetzeslage aus […] Fazit: ein sehr gutes, anregendes, anspruchsvolles Fachbuch für psychodynamisch denkende Leser und Leserinnen…«

Neue Caritas, Heft 16, 26. September 2022

Rezension von Elisabeth Frischhut

»Das Buch ist ein Plädoyer für mehr Mitmenschlichkeit und fordert, psychotherapeutische und psychiatrische Kompetenz mit ausreichend Zeit in den Prozess der Regelungen für den assistierten Suizid einzubeziehen. Eine Empfehlung für alle, die sich nicht mit der Erklärung begnügen wollen, dass die Angst vor Krankheit und Leiden, Hilflosigkeit und Abhängigkeit oder dem Verlust der Würde Gründe genug sind, den assistierten Suizid als Phänomen und als Ausdruck von Autonomie und Freiheit des Individuums hinzunehmen…«