DZI. Soziale Arbeit. Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, 1.2022
»Angesichts der im Aufwind begriffenen genetischen Forschung, die es ermöglicht, eine Vaterschaft eindeutig zu belegen, hat sich das öffentliche Interesse an den sogenannten ›Kuckuckskindern‹, also Kindern, die in ›gutem Glauben‹ von einem nicht-biologischen Vater großgezogen werden, verstärkt. Um dem dahingehenden Forschungsdesiderat Rechnung zu tragen, beschäftigt sich diese Dissertation aus dem Fach der Psychologie mit der Rekonstruktion der narrativen Identität dieser Kinder. (...) Im Gesamten ein wichtiger Beitrag zur Grundlagenforschung für den Bereich der ›Kuckucks- und Spenderkinder‹ und zu einer wissenschaftlich informierten gesellschaftlichen Diskussion der gewählten Thematik…«
kath-maennerarbeit.de
Rezension von Jürgen Döllmann
»Bemerkenswert in dem Buch fand ich, dass beide Gruppen [Kuckucks- und Spenderkinder] bei den Befragungen angegeben hatten, dass sie gerne Kenntnisse über ihren biologischen Vater hätten, dass der soziale Vater aber eine ebenso bedeutsame Rolle spielt. Insgesamt beinhaltet das Buch eine Untersuchung über ein bisher wenig erforschtes Thema. Gerade vor dem Hintergrund erweiterter Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin und dem Aufbrechen traditioneller Familienbilder – Spenderanonymität versus Recht des Kindes auf Kenntnis der Herkunft – eine interessante Ausarbeitung…«
Netz. Zeitschrift für Pflege- und Adoptivkinder Schweiz Nr. 2, 2020
»Die analytische Psychotherapeutin Christine Müller geht anhand von Interviews der Frage nach, welche Folgen es für die Identität der betroffenen Kinder hat, ›Kuckucks-‹ oder ›Spenderkinder‹ zu sein. Dabei beleuchtet sie auch die Rolle der sozialen Umgebung für die individuelle Entwicklung…«
GID Gen-ethischer Informationsdienst Nr. 257 – Mai 2021
Rezension von Theresa Roy
»Durch akribische Auswertung von 16 autobiografischen Erzählungen analysiert Müller, wie sich die meist spät in Erfahrung gebrachten Verwandtschaftsverhältnisse von ›Kuckucks-‹ und Spenderkindern auf ihr subjektives Selbstverständnis und soziales Gefüge auswirken. Während der theoretische Teil mit vielseitigen Thesen zur Bildung und Funktion von Identität, Emotion und sozialem Umfeld besticht, bietet der empirisch-methodische Teil einige interessante Einblicke in die Methoden der qualitativen Sozialforschung. Die übersichtlich bebilderten Darstellungen und Detail-Analysen der Interview-Situationen bergen lesenswerte, authentische Momente, deren psychologische Einordnung wohl jede*n an der einen oder anderen Stelle persönlich berühren…«
Scharf links. Die ›neue‹ linke online Zeitung, 2. Januar 2021
Rezension von Michael Lausberg
»Dies ist eine ansprechende Arbeit mit einer klaren Struktur. Die vorliegenden Methoden und Empirie sind nachvollziehbar, die Forschungslage ausführlich dargelegt. Dabei berücksichtigt die Autorin auch den Forschungskontext über biologische und soziale Elternschaft. Es gibt Ansätze dazu, wie die beiden Gruppen die Konstruktion ihrer Selbstidentität und Abwehrstrategien vornehmen und was die psychischen Folgen sind. Obwohl es individuelle Schicksale sind, können sie zu einigen allgemeingültigen Aussagen zusammengefasst werden…«