Beate Unruh, Ingrid Moeslein-Teising, Susanne Walz-Pawlita (Hg.)
Rebellion gegen die Endlichkeit (PDF-E-Book)
Eine Publikation der DGPT
EUR 34,99
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
322 Seiten, PDF-E-Book
ISBN-13: 978-3-8379-7421-8, Bestell-Nr.: 7421
In unserer schnelllebigen Zeit mit ihrem beständigen Streben nach
Optimierung und Perfektionierung aller Lebensbereiche tritt die
Beschäftigung mit Verlust, Krankheit und Tod für viele in den
Hintergrund. Dennoch können auch die steigende Lebenserwartung, die
Fortschritte der Medizin sowie die gewachsenen Möglichkeiten in
soziokulturellen, politischen, religiösen und anderen Gruppierungen
gestaltend und generativ mitzuwirken, letztlich nicht über das
unweigerlich hinzunehmende Altern und die Endlichkeit der
menschlichen Existenz hinwegtäuschen.
Vor diesem Hintergrund kommt der Psychoanalyse, die in ihrer
Geschichte selbst einem stetigen Wandel und zahlreichen
Weiterentwicklungen unterworfen war und ist, eine Schlüsselstellung
zu. PsychoanalytikerInnen wissen um die Zeitlosigkeit des
Unbewussten, das sich gegen die Anmutungen der Realität zur Wehr
setzt. Im klinischen Alltag ist die Beschäftigung mit den
destruktiven und todesnahen Manifestationen des Psychischen
unabdingbar und ruft bewusste und unbewusste Auflehnung hervor. Die
Autorinnen und Autoren nähern sich der vielschichtigen Thematik
nicht nur aus psychoanalytischer, sondern auch aus literarischer,
philosophischer und geisteswissenschaftlicher Perspektive.
Mit Beiträgen von Ruth Becker, Christel Böhme-Bloem, Ada
Borkenhagen, Johannes Döser, Karl-Albrecht Dreyer, Claudia Frank,
Michael Günter, H. Friedhold Hempfling, Wolfgang Krieger, Andreas
Kruse, Roman Lesmeister, Leopold Morbitzer, Volker Münch, Matthias
Oppermann, Jan Ponesicky, Hartmut Radebold, Christa Rohde-Dachser,
Christiane Schleidt, Andrea Schleu, Manfred G. Schmidt, Christiane
Schrader, Alfred Seitz, Martin Teising, Jürgen Thorwart und Roland
Zag
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Einleitung
I Un-Endlichkeit im psychoanalytischen
Prozess
Unendlichkeit in der Beziehung zum Anderen
Ein Beitrag zur Ethik der psychoanalytischen Haltung im Anschluss
an Emmanuel Lévinas
Roman Lesmeister
Der schöpferische Augenblick und andere transformative Ereignisse
im psychoanalytischen Prozess
Johannes Döser
Transparenz, Teilhabe und introjektive Identifizierung
Karl-Albrecht Dreyer
»Endlich« und »unendlich« – wichtige persönliche und professionelle
Sichtweisen?
Hartmut Radebold
Jenseits der Zeit
Berührungen der Psychoanalyse mit dem Unendlichen
Christa Rohde-Dachser
Die Rebellion des Analytikers gegen das Ende der Analyse
Jan Ponesicky
II Un-Endlichkeit in Philosophie und
Mythologie
Laios und Lord Voldemort
Rebellion gegen die Endlichkeit
Leopold Morbitzer
Der postmoderne Sisyphos
Unser Alltag zwischen Auflehnung, Anpassung und Akzeptanz
Volker Münch
Rebellion für die Endlichkeit
Alfred Seitz & H. Friedhold Hempfling
Endlichkeit – Versuch einer dialektischen Annäherung
H. Friedhold Hempfling & Alfred Seitz
III »Forever Young«
Optimierte Weiblichkeit als kollektive Todesabwehr
Die Inszenierung ewiger Jugend mittels Schönheitsmedizin
Ada Borkenhagen
Zeitlosigkeit als Verführung?
Andrea Schleu & Jürgen Thorwart
»Aber ich hab doch noch so viele Träume!«
Formen der Rebellion gegen Begrenzung und Tod im Alter –
Beobachtungen aus der psychoanalytischen Praxis
Christiane Schrader
Illusion der Unendlichkeit und Anerkennung der »Restlaufzeit«
Martin Teising
Entgrenzte virtuelle Welten
Lustvoller Genuss oder »milde Narkose«, Angstabwehr oder Rebellion
gegen die Begrenztheit
Michael Günter
IV Un-Endlichkeit in Theorie und
Klinik
»Ich will meine kostbare Zeit nicht verkürzen ...«
Hans Loewalds Gedanken zum Zeiterleben am Beispiel der Behandlung
einer regressiven Patientin
Ruth Becker
Intrapsychische Megalomanie als eine Form der Rebellion gegen
Endlichkeit
Konzeptuelle Überlegungen und klinische Illustration
Claudia Frank
Psychotherapie mit der Endlichkeit
Wolfgang Krieger
Versuche der Unsterblichkeit in der psychoanalytischen Theorie der
Organisation nach Kets de Vries, das Zeitproblem bei Elias und die
Pathologie der Erschöpfungsdepression
Manfred G. Schmidt
V Kunst und Zeitlosigkeit
Seelisch-geistiges Wachstum in der Erfahrung von Verletzlichkeit
und Endlichkeit
Eine psychologische Deutung des Spätwerks von Johann Sebastian
Bach
Andreas Kruse
Der »story bias«
Strukturelle Ähnlichkeiten zwischen dramaturgischen und
psychoanalytischen Prozessen
Christiane Schleidt & Roland Zag
Giacomettis unendlicher Kampf um das Bild
Matthias Oppermann
»Fremd bin ich eingezogen ...«
Todesmetaphorik und Ewigkeitsphantasie in der Winterreise
von Franz Schubert
Christel Böhme-Bloem
Rezensionen
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supervision. Mensch Arbeit Organisation, 2.2022
Rezension von Michael Klessmann
»Bemerkenswert scheint mir zu Anfang, dass die ›Arbeit mit dem Unvermeidbaren‹, das in jeder Psychotherapie und Beratung irgendwie im Hintergrund verborgen ist, hier im Titel unter dem Stichwort ›Rebellion‹ gefasst wird – während die Coverillustration die drastischen Bilder des Basler Totentanzes zeigt, in denen sich einige der Betroffenen zwar ein wenig zu sträuben scheinen, aber letztendlich natürlich doch in den ›Tanz‹ mit dem Tod einwilligen. Die Ambivalenz des Tagungsthemas ist damit eindrücklich ins Bild gesetzt […]. Insgesamt präsentiert der Band ein breites und zum Stöbern anregendes Spektrum an psychoanalytischen, literarischen, philosophischen und geisteswissenschaftlich-ästhetischen Einsichten und Perspektiven zum Thema Endlichkeit…«
Health & Care Management 11/2019
Rezension von Carolina Heske
»25 Autoren schlagen den Bogen von ihrer Berufsdisziplin über Philosophie und Mythologie bis zur Kunst, u.a. unter Berücksichtigung von Schönheitsidealen und sogar der ›Harry-Potter‹-Romane. Nachvollziehbar werden unterschiedliche Standpunkte, aber auch Mechanismen wie Verdrängung. Aufschlussreiche Zeilen, die zum Nachdenken anregen…«
Dr. med. Mabuse 240, Juli/August 2019
Rezension von Peter Weyland
»Als besonders lesenswert und bereichernd habe ich die Beiträge von Hartmut Radebold und Christa Rhode-Dachser erlebt, die auf angenehm authentische Weise psychoanalytische Theorie, Berufserfahrung und wie bei Radebold auch die eigene Lebensgeschichte in einer sehr ausgewogenen Zusammenschau vortragen…«