Peter Geißler

Mythos Regression (PDF-E-Book)

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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse

Verlag: Psychosozial-Verlag

336 Seiten, PDF-E-Book

ISBN-13: 978-3-8379-6858-3, Bestell-Nr.: 6858

Der Regressionsbegriff gehört zu den psychotherapeutischen Standardbegriffen. Ursprünglich von Freud ausgehend vom Traumprozess und zur Beschreibung seelischer Vorgänge eingeführt, hat dieser Begriff mittlerweile Eingang in viele psychotherapeutische Methoden genommen, wie in die Gestalttherapie, in die Hypnose, in das Katathyme Bilderleben, in die Körpertherapien und in die Integrative Therapie. Einerseits scheint sich der Regressionsbegriff gut zur Beschreibung bestimmter seelischer Prozesse zu eignen, andererseits fällt auf, dass er keineswegs einheitlich verwendet wird, sondern je nach therapeutischer Ausrichtung im Detail unterschiedliche Vorgänge zu erfassen versucht. Betrachtet man den psychotherapeutischen Prozess aus wissenschaftlicher Perspektive als sehr komplexen Prozess des Austausches und Aushandelns sehr unterschiedlicher Informationen auf vielen Ebenen, wird es immer schwieriger, von einer einfachen Regression des Patienten auf schon Überwundenes auszugehen, sodass die Validität dieses Begriffs in Frage zu stellen ist. Nimmt man darüber hinaus die Säuglings- und Kleinkindforschung, daraus abgeleitete Entwicklungsmodelle sowie ein sich dadurch änderndes Säuglings- und auch Menschenbild ernst, drängt sich der Schluss auf, dass es sich beim Regressionsbegriff um eine vielleicht auch weiterhin nützliche Metapher handelt – jedoch sollte vielleicht seine metatheoretische Bedeutung aufgegeben werden. Argumente für oder gegen eine Beibehaltung des Regressionsbegriffs werden in dieser Arbeit auf dem Hintergrund der neuen Entwicklungspsychologien und der Auseinandersetzung zwischen Psychoanalyse und analytischer Körperpsychotherapie diskutiert.

Inhaltsverzeichnis

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Inhalt

Herkunft und Definition des Regressionsbegriffs
Regression in der Psychoanalyse

1. Der Regressionsbegriff bei Freud und Breuer
1.1. Regression als Traumvorgang
1.2. Regression und die psychoanalytische Vorstellungs- und Denkwelt
1.3. Die Wandlung des Regressionsbegriffs bei Freud
1.4. Charakteristika der topischen, zeitlichen und formalen Regression
1.5. Triebgebundene (libidinöse) Regression
1.6. Freuds Bewertung der Regression im psychoanalytischen Prozeß

2. Andere psychoanalytische Autoren – eine unsystematische Auswahl
2.1. Kris: Allgemeine Merkmale regressiven Geschehens
2.2. Ich-Regression und Ich-Stärke
2.3. Fenichel: Regression und Fixierung, Regression als Abwehrmechanismus
2.4. Brenner: Regression als Eigenschaft des Trieblebens und Regression als Entneutralisierung
2.5. Abraham: Regression und Stadien der Libidoentwicklung
2.6. Ammon: Schwere Grade von Regression
2.7. Sind schwere Formen von Regression biologisch angelegte Instinktmuster?
2.8. Danzinger: Schizophrenogene Regression
2.9. Hirsch: Regressive Prozesse bei Eßstörungen
2.10. Rosen: Phasen prägenitaler Regression
2.11. Strotzka: Regression als zentrales Problem in jeder Neurose
2.12. Regression und Übertragungsentwicklung
2.13. Regression und Primärvorgang
2.14. Primärvorgang und Regression im Dienste des Ich bei künstlerischen Phänomenen
2.15. Psychosomatische Regression
2.16. Loch: Regression und sekundäre Verarbeitungsformen
2.17. Regression als gesunder und normaler Vorgang
2.18. Leuner: Regression als intrapsychischer und interpersoneller Vorgang und ihre Bedeutung für die psychoanalytische Behandlung
2.19. Dührssen: Die Bedeutung von therapeutischer Regression bei Patienten ist uneinheitlich
2.20. Kohut: Regression des Selbst und Fragmentierung
2.21. Blanck: Regressionspotential als diagnostisches Kriterium
2.22. Slavson: Therapeutische, pathologische, parapathologische und induzierte Regression
2.23. Kernberg: Gegenübertragung und Diagnose des Regressionsgrades
2.24. Regression als Gruppen- und Massenphänomen
2.25. Regression und Traumaforschung
2.26. Hohage: Steuerung der Regression in pychoanalytischer Therapie
2.27. Fürstenau: Steuerung der Regression und Kritik an der Psychoanalyse
2.28. Körner und Rosin: Eine aktuelle Sichtweise von Regression: die strukturelle Regression
2.29. Strukturelle Regression

3. Kritische Äußerungen von Psychoanalytikern zum Regressionsbegriff
3.1. Kritik von Thomä und Kächele an der Verwendung des Regressionsbegriffs am Beispiel der psychosomatischen Erkrankungen
3.2. Lochs Kritik und Versuch einer Verbindung mit den neuen Entwicklungspsychologien

Regression in anderen Therapieschulen
1. Regression in tiefenpsychologischen Schulen
1.1. Der Regressionsbegriff bei Adler
1.2. Der Regressionsbegriff bei Jung
1.3. Regression in der psychoanalytischen Regressionstherapie
1.4. Regression in der tiefenpsychologischen Transaktionsanalyse
1.5. Der Regressionsbegriff in der analytischen Paartherapie

2. Der Regressionsbegriff in den Körpertherapien
2.1. Der Regressionsbegriff bei Reich
2.2. Der Regressionsbegriff in der Bioenergetik
2.3. Regression in der Biosynthese
2.4. Regression im Holotropen Atmen
2.5. Regression bei anderen Vertretern körpertherapeutischer Zugänge

3. Der Regressionsbegriff in imaginativen und hypnoiden Verfahren
4. Der Regressionsbegriff in der Initiatischen Therapie Dürckheims
5. Der Regressionsbegriff in der Klientenzentrierten Psychotherapie
6. Der Regressionsbegriff in der Integrativen Gestalttherapie
7. Der Regressionsbegriff in der Gestalttherapie

Das subjektive Erleben von Babys und Kleinkindern
1. Das Entwicklungsmodell von Daniel Stern
1.1. Das auftauchende Selbstempfinden - die Welt der Gefühle
1.2. Das Kernselbstempfinden - die Welt der direkten Kontakte
1.3. Das subjektive Selbstempfinden - die Welt der Gedanken
1.4. Das verbale Selbstempfinden - die Welt der Worte
1.5. Das narrative Selbstempfinden - die Welt der Geschichte
1.6. Die Erlebenswelt des Kindes und die Regression des Patienten

Vorläufer der analytischen Körperpsychotherapie
1. Sandor Ferenczi
1.1. Umgangsformen mit der Regression: der Fall »R. N.«
1.2. Kommentar von Ermann zu Ferenczis Experimenten
1.3. Ferenczis Verständnis der Regression
1.4. Ferenczi und Reich: Ein Vergleich

2. Michael Balint

2.1. Benigne und maligne Regression
2.2. Angstlust und Regression

3. Donald Winnicott
3.1. Die Fähigkeit zu spielen

4. Georg Groddeck

Regression bei modernen Vertretern analytischer Körperpsychotherapie
1. Regressionsverständnis bei Tilmann Moser, Günter Heisterkamp, Gisela Worm und Jörg Scharff
2. Die »Körperregression« bei George Downing

Überlegungen zum Menschenbild
1. Die »klassische« heroische Position
2. Die »nicht-klassische« romantische Position

Zusammenfassung, Diskussion und Kritik am Regressionsbegriff
1. Unterschiedliche Gebrauchsweisen des Regressionsbegriffs in einer Zusammenschau
2. Drei Perspektiven von Regression

2.1. Regression als Vorgang im Patienten
2.2. Regression aus dem Blickwinkel von regressionsfördern den Maßnahmen auf Seiten des Therapeuten
2.3. Regression als interaktioneller Vorgang

3. Beiträge des Säuglings zur frühen Beziehungsgestaltung
4. Kritik am Regressionsverständnis und -begriff

Vorschläge für künftige Erweiterungen in der Theoriebildung analytischer Körperpsychotherapie
1. Überlegungen zum prozeduralen Unbewussten
2. Überlegungen zum Präsentischen Verstehen
3. »Now-moments«, existentielle Erfahrungen, transzendentes, spirituelles sowie Sinnerleben als eigenständige Erfahrungsdimension

Rezensionen

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Psychoanalyse und Körper 1/2002

Rezension von Tilmann Moser

»Er untersucht die Bedeutung von Regression in den verschiedensten Theoriefragmenten; daneben aber auch den Fortschritt der psychotherapeutischen Haltungen, die aus einem gewandelten Regressionsbegriff resultierten, sowie die Bedeutung des neuen wissenschaftlichen Kontinents der Kleinkindforschung…« [mehr]