Roxana Hidalgo
Die Medea des Euripides (PDF-E-Book)
Zur Psychoanalyse weiblicher Aggression und Autonomie
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Buchreihe: Imago
Verlag: Psychosozial-Verlag
341 Seiten, PDF-E-Book
ISBN-13: 978-3-8379-6728-9, Bestell-Nr.: 6728
Nicht nur das Weibliche an sich, sondern insbesondere der aktive
Ausdruck von Aggression und Sexualität bei Frauen, wurden in der
abendländischen Geschichte durch vielfältige unbewusste Fantasien
tabuisiert. Das Weibliche als dunkler Kontinent, als das für das
Bewusstsein unzugängliche Unheimliche, war von Anfang an ein
grundlegendes Thema innerhalb der Theorie der Psychoanalyse. Dieses
mystifizierte Bild der Weiblichkeit versucht die Autorin anhand
einer exemplarischen Figur der griechischen Tragödie, die diesem
stereotypen Bild der Frau nicht gerecht wird, zu dekonstruieren.
Die »Medea« des Euripides verkörpert eine weibliche Figur, die die
Männerfantasie von der Frau als Inkarnation des Bösen noch
übersteigt, indem sie auch als eine selbständige Frau und als eine
potente Mutter dargestellt wird.
Die vorliegende sozial-psychoanalytische Interpretation der »Medea«
des Euripides umfasst einen interdisziplinären Raum, der von einer
sozial-kritischen Kulturanalyse der Weiblichkeitsentwürfe in der
Antike, über eine Erörterung der komplexen Beziehungen zwischen
griechischer Mythologie und Tragödie bis zu einer kritischen
Auseinandersetzung mit den modernen Beiträgen eines
psychoanalytisch orientierten theoretischen Verständnisses von
Weiblichkeit reicht.
In der »Medea« des Euripides treffen wir auf ein weibliches
Subjekt, bei dem nicht nur die weibliche Sexualität dargestellt
wird, sondern wir finden in ihr auch die inneren Widersprüche und
die heftige Ambivalenz vereint, welche die bewusste Äußerung von
Aggression bei Frauen noch heute mit sich bringt. In Medea kommen
die weibliche Aggression, die leidenschaftliche Liebe und die
schöpferischen Komponenten der Mutterschaft in ihrer
Selbstbestimmung und Handlungsfähigkeit zum Ausdruck. Gleichzeitig
ist Medea jedoch eine tragische Figur: Sie muss sich in eine
mordende Frau verwandeln, um ihre Subjekthaftigkeit und ihr
Selbstwertgefühl behalten zu können.
Als Paradigma des tragisch-weiblichen Subjekts gilt Medea als
Verkörperung einer Entmythologisierung der tabuisierten Bilder von
Weiblichkeit. Und als individuell handelnde weibliche Figur
verkörpert sie zudem ein frühes Bild der modernen Frau und nicht
nur eine mordende Frau, wie es sehr häufig in der
Rezeptionsgeschichte zum Ausdruck kommt.