Gunzelin Schmid Noerr
Zur Kritik des Freudschen Kulturbegriffs
Psyche, 1993, 47(4), 325-343
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S. Freuds Verständnis von Kultur wird dahingehend kritisiert, dass
es sowohl funktionalistisch als auch individualistisch verengt ist.
Als Ursache dafür wird Freuds methodologischer Hobbesianismus
gesehen. Außerdem wird bemängelt, dass Freuds Kulturbegriff mit der
Annahme von Trieben operiert, die topisch unterhalb und zeitlich
vor der kulturstiftenden Tat liegen. Demgegenüber wird
hervorgehoben, dass Freud solche Einstellungen letztlich nur wieder
in kulturellen Kontexten beschreiben kann. Daraus folgt, dass
Kultur nicht erst als normative Instanz den Trieben gegenübersteht,
sondern als soziale Organisation semiotischer Systeme auch die in
den Trieben inkorporierten emotionalen Bedeutungsgebungen
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