Karola Brede, Alexander C. Karp
Eliminatorischer Antisemitismus: Wie ist die These zu halten?
Psyche, 1997, 51(6), 606-628
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Die von D. J. Goldhagen in seinem Buch Hitlers willige Vollstrecker
vertretene These vom eliminatorischen Antisemitismus der Deutschen
wird erörtert. Dabei wird die Grundaussage dieser These für richtig
gehalten. Differenziert wird jedoch Goldhagens Erklärungsansatz
eines willentlich-motivationalen Antisemitismus in Deutschland und
einer spezifischen, nämlich eliminatorischen, Art von
Antisemitismus im Nationalsozialismus in vier
Argumentationsschritten: (1) Die Holocaust-Forschung mit dem von
ihr ausgehenden Effekt der Beweislastumkehr hat Goldhagen
veranlasst, mit einem kulturrelativen voluntaristischen
Handlungsmodell zu argumentieren. (2) Die These eines
eliminatorischen Antisemitismus der Deutschen bedarf der
Unterscheidung zwischen lebensweltlichen Bedeutungsstrukturen und
kulturellen Selbstverständlichkeiten. (3) Mit Hilfe dieser
Unterscheidung ist die Möglichkeit geschaffen, das Problem sozialer
Integration während des Nationalsozialismus von dem des
eliminatorischen Antisemitismus abzulösen. (4) Der von Goldhagen
theoretisch nicht verwendete Begriff der Aggression wird
eingeführt, und dieser Begriff wird in den Rahmen der Trieb- und
Kulturtheorie von S. Freud gestellt. (c) Psyindex.de 2009 alle
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