Fred M. Levin
Mandelkern, Hippocampus und Psychoanalyse
Psyche, 1998, 52(9-10), 1004-1013
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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
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Wie groß die Nähe der Kognitionsforschung zur Psychoanalyse sein
kann, wird im Rahmen eines Literaturberichts zur Diskussion um das
Zusammenspiel der Gehirnteile Mandelkern und Hippocampus und deren
jeweiligen Beitrag zur Gefühlsverarbeitung deutlich gemacht.
Läsionsstudien legen es nahe, im Mandelkern ein System zur
Gefahrenerkennung (konditionierendes Wissen, implizites Gedächtnis)
und im Hippocampus ein System zur Gefahrenvermeidung (erklärendes
Wissen, explizites Gedächtnis) zu vermuten, deren Wechselwirkung
erst erfolgreiches Lernen ermöglicht. Erkrankungen der
Großhirnrinde und des limbischen Systems bedingen vermutlich
psychische Störungen wie Angstzustände, Zwangsneurosen und Phobien,
die sich möglicherweise durch die Integration der beiden
Disziplinen behandeln lassen. Zum Beleg dieser These werden die
neurologischen Aufmerksamkeitssysteme, die Gemeinsamkeiten zum
dynamisch unbewussten System der Psychoanalyse erkennen lassen,
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