Dori Laub
Eros oder Thanatos? Der Kampf um die Erzählbarkeit des Traumas
Psyche, 2000, 54(9-10), 860-894
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Es wird der Versuch unternommen, die klinische Erfahrung schwerer
Traumatisierung (Behandlung von Holocaust-Überlebenden) mit Hilfe
von Freuds Konzept des Todestriebs theoretisch zu fundieren. Auf
individueller Ebene ist das wesentliche Merkmal extremer
Traumatisierung das Scheitern der empathischen Verbindung zwischen
Täter und Opfer. Der durch das Trauma hervorgebrachte leere Kreis -
ein Gefühl fehlender Struktur und Repräsentation - wird noch vor
der Spaltung in gute und böse Objekt-Imagines angesiedelt. Die
Hauptmerkmale eines schweren Traumas werden gesehen in seiner
amorphen Präsenz, die nicht durch Raum, Zeit und Handlung
eingegrenzt ist, einer spezifischen Einfärbung und Formung der
gesamten inneren Repräsentation von Realität über mehrere
Generationen als unbewusstes Strukturprinzip sowie einem totalen
Nicht-Wissen, einer Auslöschung der Erinnerung an das Trauma. Diese
Auffassung wird anhand ausführlicher Falldarstellungen
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