Manfred G. Schmidt
Inszenieren, Erinnern, Erzählen - Zur Abfolge therapeutischer Veränderung
Psyche, 2003, 57(9-10), 889-903
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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
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Ausgehend von einer Inszenierung in einer niederfrequenten
psychoanalytischen Therapie im Sitzen werden Schritte des
Verstehens und der Veränderung beschrieben. Es handelt sich dabei
um eine fast 50-jährige Frau mit einer vielfältigen Symptomatik.
Das Enactment ist ein zunächst handelndes Erinnern, in das der
Analytiker schließlich einsteigt und bei dem er dann versucht, die
Affekte der gemeinsam erlebten Szenen zu klären. Daraus entsteht
ein erinnernder Zugang zu schweren Traumatisierungen, die nach und
nach in ihrer affektiven Bedeutung realisiert und dann sprachlich
symbolisiert werden können. Dies führt schließlich zum anhaltenden
Verschwinden verschiedener körperlicher und psychischer Symptome.
Diese Schritte werden im Kontext der Konzepte des emotionalen
Unbewussten (De Masi), des implizitem Beziehungswissens (Stern)
sowie des prozeduralen Unbewussten (Kandel) diskutiert. Es zeigt
sich, dass die Erinnerung zunächst eher Folge als Ursache einer
therapeutisch bewirkten Veränderung ist. Die Beachtung der
emotionalen Klärung gemeinsam erlebter Szenen wird als zentrale
veränderungswirksame Dimension beschrieben. Hieran schließen sich
die Erinnerung und dann die Erzählung als weitere symbolisierende
Veränderungsschritte an. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte
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