Franziska Henningsen
Traumatisierte Flüchtlinge und der Prozeß der Begutachtung. Psychoanalytische Perspektiven
Psyche, 2003, 57(2), 97-120
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Traumatische Erfahrungen werden auf dem Wege der Dissoziation
abgewehrt und sind deshalb häufig verbal nicht mitteilbar. Dieser
Sachverhalt birgt in sich die Gefahr, dass in
aufenthaltsrechtlichen Verfahren, in denen der Flüchtling seine
Traumatisierung nachweisen muss, Gutachter, Richter und Mitarbeiter
von Ausländerbehörden, die im Umgang mit Traumatisierten nicht
geschult sind, wegen unbewusster Übertragungsprozesse das Trauma
nicht erkennen. Anhand von klinischen Beispielen wird gezeigt, wie
durch eine modifizierte psychoanalytische Gesprächsführung die
durch das Trauma bedingtem Beziehungskonstellationen und
Übertragungen erfasst werden und den Flüchtlingen dazu verholfen
werden kann, Zeugnis abzulegen. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte
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