Helmut Hinz
Neubeginn, schrittweise, diskontinuierlich. Theoretische Umwanderung des Wunders seelischer Veränderung
Psyche, 2004, 58(9-10), 869-897
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Die Suche nach Neuem ist dem analytischen Prozess ebenso abträglich
wie die Angst davor. Neues ist Unbekanntes und setzt den Untergang
von Altem voraus. Die Nähe zu Nicht-Wissen und zum Verlust
gewohnten Wahrnehmens, Denkens, Wissens und Handelns lässt erahnen,
welche problematischen Vorstellungen und Affekte seelische
Veränderung hervorruft, wenn sie möglich wird. Der Begriff
Neubeginn und die Frage, ob es Interventionen gibt, die einen
Neubeginn begünstigen, werden erörtert. Die psychoanalytischen
Bedingungen für seelische Veränderung erscheinen dort gegeben, wo
der Analytiker detailliert, direkt in der Analysestunde
nachvollziehbar und wiederholt beschreibt, wie seine Interpretation
in diesem Moment gehört wurde oder wie der Patient von seinen
eigenen mentalen Fähigkeiten Gebrauch macht. Dadurch kann der
Patient fähig werden, sich mehr für die Funktions- und Arbeitsweise
seiner eigenen Seele zu interessieren und diese zu beobachten. Der
Moment des Kontakts mit Einsicht wird nicht selten als völliges
Verlorensein erlebt, weshalb ein Schritt zurück zu Altem häufig
ist. Die wiederkehrenden verletzlichen Augenblicke des
traumatischen Wechsels von einer Position zur anderen werden mit
Hilfe des Begriffs Zäsur und seiner mehrfachen Bedeutung
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