Paul Williams
Einverleibung eines invasiven Objekts
Psyche, 2005, 59(4), 293-315
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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
Erschienen im Januar 2005
Bestell-Nr.: 51208
Das Erleben einer Invasion , das mitunter von schwer gestörten
Patienten geschildert wird, wird aus psychoanalytischer Perspektive
erörtert. Solche Patienten beschreiben ihr Erleben als ein
körperliches Leiden und erklären zum Beispiel, dass sie einen
»Fremdkörper« in ihrem Innern wahrnehmen. Es wird die Auffassung
vertreten, dass diese Patienten die frühe Erfahrung gemacht haben,
dass ihre Projektionen nicht aufgenommen und contained wurden,
während sie gleichzeitig primitive Eigenschaften des Objekts
inkorporierten, die mit Gewalt in sie hinein projiziert wurden. Ein
Objekt, das auf diese Weise eindringt, steht unter einem
zwanghaften Bedürfnis, unerträgliche innere Zustände auszustoßen,
indem es andere als deren Behälter benutzt. Der Säugling
inkorporiert diese gewaltsamen Projektionen als Teil seines eigenen
mentalen Repräsentationssystems, wodurch die normalen
Identifizierungsvorgänge beeinträchtigt werden. Beeinträchtigt wird
infolgedessen auch die Entwicklung des Selbstgefühls. Zwei
klinische Beispiele (27-jähriger suizidaler depressiver Patient,
49-jährige Patientin mit einer paranoiden Psychose) illustrieren,
wie die Invasionserfahrung sich im analytischen Setting sowie in
der Übertragung und Gegenübertragung manifestiert. Es wird die
These vertreten, dass diese hochkomplexe Form der frühen
Subjekt-Objekt-Interaktion (vor der Differenzierung von
Psyche-Soma) wahrscheinlich eher bei Individuen mit schwerer
narzisstischer Störung zu finden ist. Formuliert werden auch
Überlegungen zu den Ursprüngen invasiver Phänomene. (c) Psyindex.de
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