Stavros Mentzos, Helmut Thomä
Können Psychogenese und Psychodynamik der Angstneurose auf eine Neidproblematik reduziert werden? Mit Erwiederung von Helen Schoenhals Hart
Psyche, 2006, 60(11), 1145-1155
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Zum Beitrag Angstneurose heute von H. Schoenhals (in Psyche 2006,
60 (3)) wird kritisch Stellung bezogen. Schoenhals wird
vorgehalten, die Entstehung angstneurotischer Symptome während
einer psychoanalytischen Behandlung vorwiegend auf das
kleinianische Verständnis des unbewussten Neids in der Übertragung
zurückzuführen. Ein solcher Reduktionismus wird als Missachtung
aller neueren Entwicklungen des Verständnisses neurotischer Ängste
in und außerhalb der Psychoanalyse bezeichnet. Zwei Unterlassungen
von Schoenhals werden als besonders negativ konstatiert: die
mangelnde Berücksichtigung der Affektlehre und der modernen
psychoanalytischen Entwicklungspsychologie. In der Argumentation
wird zunächst kurz auf die Entwicklung des psychoanalytischen
Verständnisses von Angst seit S. Freud verwiesen. Anschließend wird
unter Bezug auf Fallbeispiele gezeigt, dass neben dem Neid auch
andere Formen aggressiver Impulse und direkter oder indirekter,
bewusster oder unbewusster Intentionen in der Psychodynamik der
Angstneurose enthalten sind. Es werden Zweifel an der von
Schoenhals vertretenen Theorie neurotischer Ängste und der daraus
abgeleiteten Behandlungstechnik geäußert. Zum Abschluss wird die
Behauptung untermauert, dass Schoenhals die unvollständige Revision
der Angsttheorie S. Freuds übernommen und in die Terminologie Bions
übersetzt hat. - Der Kritik der Autoren ist eine Erwiderung von H.
Schoenhals angefügt. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte
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