Sebastian Leikert
Die analytische Haltung und das körperliche Unbewusste (PDF-E-Book)
Bemerkungen zu einer behandlungstechnischen Kontroverse
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29 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im März 2023
Bestell-Nr.: 40578
DOI:
https://doi.org/10.30820/0075-2363-2023-1-37Der Autor vertritt die Auffassung, dass die Konsequenzen, die aus
Freuds Entdeckung eines Jenseits des Lustprinzips in der
psychoanalytischen Strukturtheorie, vor allem aber in der
Behandlungstechnik noch nicht vollständig gezogen wurden. Bezüglich
der Struktur des Unbewussten schlägt der Autor vor, vom
symbolischen Unbewussten diesseits des Lustprinzips das körperliche
Unbewusste zu unterscheiden, bei dem jenseits symbolischer
Strukturen traumatische Einschreibungen das Körperselbst
desorganisieren. Mit dem Begriff des verkapselten Körperengramms
wird der dynamische Aufbau des körperlichen Unbewussten
beschrieben. Prozesse der Desorganisation, Petrifizierung,
Wahrnehmungsabwehr und sekundären Selbststimulation werden
herausgearbeitet. Der Autor schlägt eine Methode vor, diesen
Einschreibungen im analytischen Prozess zu begegnen. Die Methode
der somatischen Narration untersucht systematisch
Körperempfindungen der Analysandin, kehrt die Abwehrprozesse des
Engramms um und ermöglicht eine Reorganisation des Körperselbst,
das nun wieder Anschluss an symbolische Strukturen finden kann.
Hierzu ist eine aktivere analytische Haltung erforderlich, die auf
die Abwehrprozesse reagiert, mit denen das Subjekt die
Vernichtungsdrohung abwehrt, der es in der traumatischen
Einschreibung ausgesetzt war. Eine klinische Vignette illustriert
die Arbeitsweise. Die behandlungstechnische Kontroverse mit der
herkömmlichen Behandlungstechnik wird herausgearbeitet.
Abstract:
The author argues that the implications from Freud’s discoveries in
Beyond the Pleasure Principle have not yet been fully drawn in the
theory of structural psychoanalysis, but especially not in
treatment technique. With regard to the structure of the
unconscious, the author proposes distinguishing the symbolic
unconscious on this side of the pleasure principle from the bodily
unconscious in which traumatic inscriptions disorganise the bodily
self beyond symbolic structures. The concept of the encapsulated
body engram is used to describe the dynamic structure of the bodily
unconscious. Processes of disorganisation, petrification, sensory
defence, and secondary self-stimulation are elaborated. The author
proposes a method for confronting these inscriptions in the
analytic process. The somatic narration method systematically
examines the patient’s bodily sensations, reverses the defensive
processes of the engram, and enables a reorganisation of the bodily
self, which can then reconnect with symbolic structures. For this,
a more active analytic stance is required that responds to the
defensive processes used by the subject to ward off the threat of
annihilation to which he or she was exposed in the traumatic
inscription. A clinical vignette illustrates the method. The
treatment controversy surrounding conventional treatment technique
is elaborated.