Robert Stefan, Kathrin Petersdorfer, Peter Wolschlager, Christine de Jong, Brigitte Wibmer, Agnes Matuschka-Gablenz
Psychotherapie im Zeitalter der Krisen (PDF-E-Book)
Gesichtspunkte der Integrativen Therapie
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20 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 38001
DOI:
https://doi.org/10.30820/2752-2245-2023-1-9Der vorliegende Artikel untersucht die psychologischen Auswirkungen
der sozioökonomischen Veränderungen seit der COVID-19-Pandemie und
wesentliche Aspekte der Verantwortung von Psychotherapie in einer
Zeit, in welcher der Modus der Krise zur neuen Normalität geworden
zu sein scheint. Es wird argumentiert, dass angesichts des
herrschenden Zeitgeistes die Begriffe der Sinnstiftung und des
Lebenssinnes besondere Bedeutung für die Psychotherapie haben. Dazu
werden Ergebnisse empirischer Forschung dargestellt, um den Begriff
des Sinnes auf dem Kontinuum von Salutogenese und Pathogenese zu
verorten. Da »Sinn« nicht einfach definiert oder empirisch
untersucht werden kann, wird auf die existenzphilosophische und
phänomenologische Theoriebildung rekurriert, um die Genese von Sinn
zu explizieren. Gemäß der integrativen Erkenntnistheorie und
Anthropologie wird im Folgenden untersucht, wie Sinn entstehen kann
und welche Bedeutung er für das Individuum im Hinblick auf den
sozialen und ökologischen Kontext hat. Schließlich werden
Möglichkeiten und Grenzen von Psychotherapie herausgearbeitet, um
zu diskutieren, welche Sinnangebote in einem Zeitalter multipler
Krisen und Bedrohungsszenarien in der Behandlung zum Tragen kommen
können.
Abstract:
The present article examines the psychological effects of
socioeconomical developments since the start of the COVID-19
pandemic as well as central aspects regarding the responsibility of
psychotherapy at a time when crisis mode appears to have become the
new normal. The authors argue that the current Zeitgeist reinforces
the importance of the concept of sense-making and meaning in life
in psychotherapy. To this end, results of empirical research are
presented in order to locate the concept of meaning on the
continuum of salutogenesis and pathogenesis. Since the concept of
meaning cannot easily be defined, the authors draw on existential
and phenomenological theory in order to explicate the genesis of
meaning. In accordance with integrative epistemology and
anthropology, the authors subsequently examine factors contributing
to meaning in life and its significance for the individual with
regards to their social and ecological context. Finally, the
possibilities and constraints of psychotherapy are elaborated in
order to discuss concepts of meaning relevant to treatment at a
time of multiple crises.