Dilek Tepeli
Alevitisch-sunnitische Konflikte in postmigrantischen Einwanderungsgesellschaften (PDF-E-Book)
Unmerklich fortwirkende Gewaltfolgen in historischen Figurationen von Etablierten und Außenseitern
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20 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im Mai 2023
Bestell-Nr.: 36511
DOI:
https://doi.org/10.30820/2752-2121-2023-2-69Ausgeübte und erlittene Gewalt zwischen Kollektiven verschwindet
nicht einfach. Ihre psychosozialen Folgen wirken oft über
Generationen hinweg fort. Sie werden bewusst und unbewusst
tradiert, nonund para-verbal, interaktiv sowie sprachlich. Dies
gilt für physische, psychische und symbolische Verletzungen, wie
sie in stigmatisierenden Bezeichnungen, Etiketten der
Gruppenschande und fantasiegeleiteten Erzählungen über ganze
Kollektive zum Ausdruck kommen. Psychosoziale Spätfolgen
vergangener, traumatisierender Gewaltbeziehungen zwischen
Kollektiven äußern sich in bestehenden, dynamisch verlaufenden
Gruppenabgrenzungen und in sozio-emotionalen Bindungsblockaden, die
in vorurteilsund affektgeladenen Wissensbeständen über das Eigene
und das Andere zum Ausdruck kommen. Am Fallbeispiel der
fortwährenden alevitisch-sunnitischen Verletzungsverhältnisse in
der postmigrantischen Gesellschaft illustriert dieser Beitrag –
exemplarisch am Beziehungsmodus der alevitisch-sunnitischen Ehe –
fortwirkende Folgen intergenerational übertragener, potenziell
traumatisierender Gewalterfahrungen.
Abstract:
Committed or suffered violence between collectives does not simply
disappear. Its psychosocial consequences often persist for
generations. They are transmitted consciously and unconsciously,
non-verbally and paraverbally, interactively, and through language.
This is the case for physical, psychological, and symbolic
vulnerabilities as expressed in stigmatizing labels, labels of
group shame, and fantasy-driven narratives about entire
collectives. Psychosocial late effects of past, traumatizing
violent relationships between groups are expressed in existing,
dynamic group boundaries and in socio-emotional barriers that are
expressed in prejudices and affectively incorporated knowledge
about self and other. Using the case of the ongoing Alevi-Sunni
relations of Established and Outsiders in post-migrant society as
an example, this article illustrates the continuing consequences of
intergenerationally transmitted, potentially traumatizing
experiences of violence in the relationship type of mixed marriage.