Florian Lampersberger
Temporäre Integrationsverweigerung von Geflüchteten als Katalysator zukunftsfähiger Integration (PDF-E-Book)
Zur Rolle von Spaltungsprozessen bei der Identitätsentwicklung spätadoleszenter MigrantInnen
EUR 8,99
Sofort-Download
Dies ist ein PDF-E-Book. Sie erhalten kein gedrucktes Buch, sondern einen Link, unter dem Sie den Titel als E-Book herunterladen können. Unsere E-Books sind mit einem personalisierten Wasserzeichen versehen, jedoch frei von weiteren technischen Schutzmaßnahmen (»DRM«). Erfahren Sie
hier mehr zu den Datei-Formaten und kompatibler Soft- und Hardware.
15 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im Mai 2023
Bestell-Nr.: 36510
DOI:
https://doi.org/10.30820/2752-2121-2023-2-53Geflüchtete werden durch Vertreibung, radikalen Kontextwechsel und
Akkulturationsprozesse in ihrem Selbstverständnis und -gefühl oft
so stark erschüttert, dass sie gerade in der Anfangszeit im
aufnehmenden Land drohen, in schwere Identitätskrisen zu geraten.
Durch die Umstände der Flucht bereits beund überlastet, verfügen
sie häufig nicht über die psychische Energie zur Wiederherstellung
der krisenhaft gewordenen Identität, die wiederum notwendige
Voraussetzung dafür wäre, eigene Zugehörigkeit zu und Teilhabe an
der neuen Kultur auszuhandeln. Zur (Wieder-)Erlangung der
psychischen Voraussetzungen zum Leisten dieser Identitätsarbeit
greifen sie auf protektive und stärkende Spaltungsprozesse zurück,
die von außen wie ein bloßes Abschotten in eine
Parallelgesellschaft anmuten – sie werten etwa das Aufnahmeland
völlig ab, während sie die verlorene Heimat idealisieren. Wie genau
Spaltungen in diesem Sinne integrationsförderlich sein können, wird
in vorliegendem Beitrag anhand verschiedener Entwicklungslinien in
einem Fallbeispiel deutlich gemacht.
Abstract:
Especially during the initial period in the host country, refugees
are often in danger of falling into severe identity crises because
of displacement, radical context changes and acculturation
processes. Already burdened and overburdened by circumstances of
the flight, many do not have the psychological resources to restore
their shattered identity, which in turn would be a necessary
prerequisite for negotiating their own belonging to and
participation in the new culture. In order to (re-)acquire the
psychological conditions for carrying out this identity work, they
resort to protective and strengthening splitting processes, which
from the outside may seem like a mere sealing off into a parallel
society – for example as they completely devalue the host country
while idealizing their lost homeland. This article uses a case
study tracing various lines of identity development to illustrate
how exactly splitting can promote integration.