Adrian Serban

Kinderbetreuung in Frankreich vor dem Hintergrund aktueller anthropologischer und neurowissenschaftlicher Erkenntnisse (PDF-E-Book)

Cover Kinderbetreuung in Frankreich vor dem Hintergrund aktueller anthropologischer und neurowissenschaftlicher Erkenntnisse (PDF-E-Book)

EUR 5,99

Sofort-Download

Dies ist ein PDF-E-Book. Sie erhalten kein gedrucktes Buch, sondern einen Link, unter dem Sie den Titel als E-Book herunterladen können. Unsere E-Books sind mit einem personalisierten Wasserzeichen versehen, jedoch frei von weiteren technischen Schutzmaßnahmen (»DRM«). Erfahren Sie hier mehr zu den Datei-Formaten und kompatibler Soft- und Hardware.

6 Seiten, PDF-E-Book

Bestell-Nr.: 35016

DOI: https://doi.org/10.30820/2364-1517-2020-2-63
In Frankreich hat die Fremdbetreuung von Säuglingen eine lange Tradition. Schon im 18. Jahrhundert wurden in Großstädten wie Paris und Lyon 90 % der Neugeborenen aus allen sozialen Schichten gegen Entgelt Ammen auf dem Land anvertraut, wo sie ihre ersten Lebensjahre verbrachten. Die dadurch bedingte hohe Kindersterblichkeit wurde durch gezielte Maßnahmen im Laufe der Zeit gesenkt und die früh ansetzende Säuglingsfremdbetreuung institutionalisiert, sodass sie heute noch die von der Mehrheit der Eltern bevorzugte Betreuungsform darstellt. Grundlage dafür ist die schon bald nach der Geburt angestrebte emotionale Trennung von Mutter und Kind wie auch eine kulturell tief verwurzelte systematische Unterschätzung der affektiven Bedürfnisse von Säuglingen und ihrer Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung. Das steht heute im Widerspruch zu Erkenntnissen aus der Neurowissenschaft und der vergleichenden Anthropologie, die darauf hinweisen, dass die optimale Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern nur unter Berücksichtigung ihrer Grundbedürfnisse nach Nähe und emotionaler Sicherheit stattfinden kann.

Abstract:
In France, external care of infants has a very long tradition: as early as in the 18th century, in large cities such as Paris and Lyon 90 % of newborns of all social classes were brought to nurses in the countryside, where they spent their first years of life. The resulting high child mortality was gradually reduced by legal regulations and early child care was institutionalized so that it is still the preferred form of care by the majority of parents. The basis for this is the emotional separation of mother and child soon after birth, as well as a culturally deeply rooted systematic underestimation of the affective needs of infants and their importance for the development of personality, and subsequently their suppression by education methods building on distance and rigid rules, strangely reminding the methods used in Germany in the 1930s. In contrast to this, there are now findings from neuroscience and comparative anthropology, which require a developmental environment for infants and young children in line with their basic needs for closeness and emotional security.