Antje Beronneau
Kinderkrippen in der DDR (PDF-E-Book)
Ideologie, Methode, seelische Folgen
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17 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 35015
DOI:
https://doi.org/10.30820/2364-1517-2020-2-45Nach einer Darstellung der Lebensbedingungen vor allem der
berufstätigen Mütter in der DDR setzt sich die Autorin mit dem
Erleben eines Kindes auseinander, dessen »Mutti früh zur Arbeit
geht«. Der massive Krippenausbau in der DDR wurde von einer
ideologischen Beeinflussung begleitet. Die Geschichte des
Krippenausbaus, Erziehungsinhalte und der Alltag in Krippen und
Heimen werden detailliert geschildert, ebenso
Untersuchungsergebnisse über die körperliche und seelische
Entwicklung der betreuten Kinder. Als Folge der zu frühen und oft
zu langen Fremdbetreuung in den Krippen der DDR werden von der
Autorin Störungen in der Entwicklung des psychischen Selbst
angenommen. Diese führen dann bei den Betroffenen zu ganz anderen
psychischen Konfigurationen, als bei Kindern die kontinuierlich und
mit guten emotionalen Erfahrungen, die verdaut und contained werden
können, aufwachsen. Dies muss in der therapeutischen Arbeit
beachtet werden und sollte Gegenstand analytischer Forschung
werden, um wesentliche Rückschlüsse über Langzeiteffekte einer zu
frühen und zu langen Fremdbetreuung ziehen zu können und um die
transgenerationale Weitergabe von traumatischen Früherfahrungen der
ehemaligen DDR Krippenkinder zu mildern.
Abstract:
After a description of the living conditions in the GDR with a
focus on those of working mothers, the author deals with the
experience of a child whose mother »goes to work in the morning«
(reference to a famous children’s song in the GDR). The massive
expansion of crèches in the GDR was accompanied by ideological
influence. The history of the crèche expansion, the educational
contents and everyday life in crèches and homes are described in
detail, as are the results of research into the physical and mental
development of the children involved. As a consequence of the too
early and often too long external care in the nurseries of the GDR,
the author assumes disorders in the development of the
psychological self. For those children, these disorders lead to
very different psychological configurations than those children
have, who grow up steadily and with good emotional experiences that
can be digested and contained. This must be taken into account in
therapeutic work and should be the subject of analytical research
in order to be able to draw essential conclusions about the
long-term effects of too early and too long external care and to
alleviate the transgenerational transmission of traumatic early
experiences of the former GDR crèche children.