Angelika Ebrecht-Laermann

Die illusionierende Normalisierung von Destruktivität (PDF-E-Book)

Zur Abwehr von Gefährlichkeitsvorstellungen in der Arbeit mit extremistischen Gewalttätern

Cover Die illusionierende Normalisierung von Destruktivität (PDF-E-Book)

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16 Seiten, PDF-E-Book

Bestell-Nr.: 29189

DOI: https://doi.org/10.30820/1616-8836-2019-2-97
Der Beitrag geht davon aus, dass pathologische Ausformungen von Religion und Ideologie oft dazu dienen, einen Menschen vor dem psychischen Zusammenbruch zu schützen und ihm dabei zu helfen, den Anschein psychischer Normalität zu erwecken. Das führt in Institutionen wie dem Strafvollzug mitunter dazu, dass mit der Pathologie auch die Gefährlichkeit des Insassen unterschätzt oder nicht wahrgenommen wird. Dieser Verleugnung entspricht eine kollusionäre Abwehr in der Herkunftsfamilie, der eine sehr enge, Destruktivität und Gewalt verleugnende Beziehungsdynamik zugrunde liegt, die sich später in der Bindung an eine extremistische Ideologie Bahn bricht. Während die sozialen Kontakte an der Oberfläche adäquat und harmlos erscheinen, findet untergründig eine Entbindung von positiven Objektbeziehungen statt mit der entsprechenden Bindung an Ideologie und Religion als mafiaähnliche Strukturen des negativen Narzissmus, was wiederum paranoide Angstdruck und latente Destruktivität steigert. Um Angst zu mildern und die narzisstischen Rückzugsorganisationen zu schützen, fördert extremistische Ideologie das Lügen und die Verdrehung von Wahrheit. Sie sucht das Denken vor der Einsicht in das eigene Böse und die eigene Schuld zu immunisieren und die Illusion zu bewahren, in sich nur Gutes zu enthalten. Doch im Kontakt kommt es zu einem Durchbrechen totalitärer destruktiver Impulse mit plötzlichem Verschwinden bzw. Explodieren des falschen guten Objekts, was in der Gegenübertragung Erschrecken und Schrecken auslöst.

Abstract:
The paper assumes that pathological formations of religion and ideology often serve to protect a person from a psychic breakdown and to help him giving the impression of psychic normality. In institutions such as the penal system, this sometimes leads to the fact that at the same time with the pathology the dangerous nature of the inmate is underestimated or not even recognised. This denial corresponds to a collusionary defense in the family of origin, which is based on a very narrow, destructive and violent denying relational dynamics, which later breaks through within the binding to an extremist ideology. While the social contacts on the surface appear adequate and harmless, a sublation of positive object relations takes place underground with the corresponding attachment to ideology and religion as mafia-like structures of negative narcissism, which in turn increases paranoid anxiety pressure and latent destructiveness. To mitigate fear and protect the organizations of narcissistic retreat, extremist ideology promotes lies and the distortion of truth. It seeks to immunize thinking against the insight into one’s own evil and one’s own guilt and to preserve the illusions of containing only good in oneself. But in contact with those affected, a sudden break-through of totalitarian destructive impulses with sudden disappearance or exploding of the false good object, which in the countertransference triggers fright and horror.