John von Düffel
Die erfundene Familie. Vom Schreiben am lebenden Sujet (PDF-E-Book)
Psychoanalytische Familientherapie 2009, 10(1), Nr. 18, 7-44
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
38 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im Juni 2009
Bestell-Nr.: 29098
Der Artikel basiert auf Familienromanen der alten Griechen, Thomas
Manns Buddenbrooks und Familienromanen des Autors selbst. Familien
bestehen auch aus Erzählungen, generieren, erfinden und tradieren
sich durch sie. Familien sind Objekt von Erzählungen, schaffen aber
ebenso Erzählungen, die durch Ähnlichkeit und Konflikte geprägt
sind. Autor, Leser und Betrachter der sich entwickelnden
Geschichten der Familienhistorie und der erfundenen, scheinbar
eigenen Familie der Zukunft mischen sich. Dabei entstehen Konflikte
durch die durchaus unterschiedlichen Versionen der Mitglieder auf
Basis des Mythos Familie. Bis heute haben sich die Themen von der
Familiengenealogie – verbunden mit fast archetypischen Konflikten –
zu den Themen der scheinbar vom »Selbstverwirklicher« »wählbaren«
Familie verändert. Die neue Freiheit des individuellen
Kollektivismus – eben doch Familie haben zu wollen, vielleicht
nicht zu können, nicht mehr die Wahl zu haben – tritt als neues,
»typisches« Phänomen auf. Der Wunsch nach einem Halt gebenden »Wir«
persistiert, wird geprägt durch das biologische Altern und
wiederauftauchende Wünsche an Familie. Die Möglichkeit (oder auch
Illusion) des Typus Selbstverwirklichers, sich seine Familie zu
erfinden, und der Konflikt, vom Selbstbezug zum »Wir« der nicht nur
erfundenen, sondern real werdenden Familie zu gelangen, stehen im
Zentrum des Artikels. Die Geschichte der dort erfundenen Familie
ist Geschichte der Zukunft, der Unsicherheit und der
Imagination.
Abstract:
This article is based on family fiction of the ancient Greeks,
Thomas Mann’s Buddenbrooks and family fiction of the author
himself. Families are made up of stories, generate stories, invent
them and pass them on. Families are object of stories but also
create stories, characterized by similarities and conflicts.
Authors, readers and observers of developing stories of family
history and the invented family of the future get intermingled.
Conflicts come into being through differing versions based on
common family myths. Themes have changed from family genealogy –
connected to almost archetypical conflicts – to the family which
are seemingly chosen by the typical »self-realizer of today«. The
new freedom of collective individualism to choose a family – to
wish for a family but possibly not to be able to create, not to be
able to choose any more – appears as a typical conflict. The wish
for a holding »we« persists, coined by biological aging and
reappearing wishes for a permanent family. The possibilities (or
illusions) of the »self-realizer« to invent his family and the
conflict between self centeredness an collective wishes to reach
not only the invented but also the real family forms the center of
the article. The story of the invented family is a story of the
future, of uncertainty and imagination.
Stichworte: Familienromane, Familiengeschichten, Familienmythen,
imaginierte Familie, Selbstverwirklichung, Buddenbrooks, Beste
Jahre, Houwelandts
Keywords: family fiction, family stories, family myths, imagined
family, self-realization and family, Buddenbrooks, Houwelandts,
Beste Jahre