Markus Brunner, Christine Kirchhoff, Stephan Lessenich, Eva von Redecker, Nele Weiher, Steffen Elsner, Julia Schuler
Leerstellen und Ungesagtes in Zeiten der Pandemie (PDF-E-Book)
Ein interdisziplinäres Gespräch
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19 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im Dezember 2021
Bestell-Nr.: 26620
DOI:
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2021-4-10Aus der Perspektive ihrer Profession beleuchten eine
Psychoanalytikerin (Kirchhoff), ein Sozialpsychologe (Brunner),
eine Philosophin (von Redecker), eine Politikwissenschaftlerin
(Weiher) und ein Soziologe (Lessenich) drei Fragen: 1) Was in der
Diskussion über die Coronapandemie bleibt unerwähnt? 2) Welches
sind die stärksten Veränderungen für Mensch und Gesellschaft? Und
3) fördert die Pandemie eine kritische Betrachtung der
Gesellschaft, der psychischen Entwicklung der Menschen und der
Kulturbereiche, oder ist eine solche Kritik im Gegenteil eher
erschwert? Als Erstes fassen die Teilnehmer ihre Positionen zu den
Fragen zusammen. Zunächst wird der Blick auf die Notwendigkeit zur
Ambiguitätstoleranz beim Nachdenken über die Pandemie gelegt. Neben
zentralen Gefühlslagen und dem Nicht-Wissen angesichts der
unsicheren Pandemie-Situation wird kritisch die gesellschaftliche
Indifferenz gegenüber dem Sterben Anderer reflektiert. Hier kommt
die Frage nach Vorstellungen von Männlichkeiten und deren
Zusammenhang mit den pandemischen Geschehnissen auf und welche
Rolle die Forschung zu der Querdenker:innen-Bewegung dabei spielt.
Schließlich wird die extreme globale Ungleichheit in Bezug auf
Inzidenzen, Gesundheitswesen und sozioökonomische Folgen der
Pandemie beleuchtet. Die einleitenden Thesen ergeben eine spannende
Diskussion, die unter anderem in der Erkenntnis mündet, dass wir es
momentan mit der Zementierung einer Kultur der Gleichgültigkeit
angesichts der lokalen und globalen sozialen Ungleichheiten zu tun
haben und wie wichtig es ist, im Gegensatz zur Idee des ZeroCovid,
eine »zero tolerance« gegenüber den Widersprüchen einer
kapitalistischen Vergesellschaftung zu entwickeln.
Abstract:
From the perspective of their profession, a psychoanalyst
(Kirchhoff), a social psychologist (Brunner), a philosopher (von
Redecker), a political scientist (Weiher) and a sociologist
(Lessenich) shed light on three questions: 1) What has been left
unmentioned in the discussion about the Corona pandemic? 2) What
are the most significant changes for people and society? And 3) has
the pandemic promoted critical reflection on society, on human
psychological development and on cultural sectors, or has the
pandemic, on the contrary, hindered such a critique. First the
participants summarize their positions on these questions. The
first main topic in the discussion is the need for tolerance of
ambiguity when thinking about the pandemic. Another topic is the
status of key emotional states and not-knowing in the face of the
uncertainty caused by the pandemic. Then it is claimed that the
pandemic has cemented social indifference towards the dying of
others. This gives raise to the question of notions of masculinity
and their connection to the pandemic, and the role of research on
the Querdenkerbewegung. Finally, the extreme global inequality in
terms of incidence rate, health care and socio-economic
consequences of the pandemic are highlighted. These opening claims
lead to an engaging discussion, which, among other things,
highlights the importance of attaining a state, not of ZeroCovid
but rather, of »zero tolerance« towards the antagonisms of a
capitalist socialization.