Roman Lesmeister
Begehren, Schuld und Neubeginn
Kritische Analysen psychoanalytischer Konzepte im Anschluss an Jacques Lacan
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
194 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im Mai 2017
ISBN-13: 978-3-8379-2659-0, Bestell-Nr.: 2659
Im Anschluss an Jacques Lacan unternimmt Roman Lesmeister eine
Revision zentraler Konzepte der gegenwärtigen Psychoanalyse. Die
zentralen Punkte seiner theoretischen Kritik sind die
Vernachlässigung des Begehrens der AnalytikerInnen im
psychoanalytischen Begriff der Gegenübertragung und das
»Verschwinden« eines Konzeptes von Schuld in der psychoanalytischen
Psychotraumatologie.
Neben der Theoriediskussion bietet das Buch eine kritische
Auseinandersetzung mit zwei psychoanalytischen Praxiskonzepten: Es
wird zum einen gezeigt, warum die psychoanalytischen Konzepte von
Veränderung und Neubeginn stärker als bisher auf ihren
unbewusst-phantasmatischen Hintergrund hin transparent gemacht
werden müssen. Zum anderen wird die ethische Verfasstheit der
analytischen Situation und Beziehung erörtert. Als ein Beitrag zur
Selbstaufklärung der Psychoanalyse soll das vorliegende Buch
PsychotherapeutInnen in Lehre und Ausbildung dabei helfen, sich
über diese Problematiken Klarheit zu verschaffen.
Inhaltsverzeichnis
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Einleitung
Das Begehren und die Übertragung des Psychoanalytikers
Die Übertragung des Patienten und die Übertragung
des Analytikers
Konzeptionelle Beiträge zum Begehren und zur Übertragung des
Analytikers
Die analytische Situation als vom Begehren des Analytikers
geleitete Konstruktion
Jacques Lacan und das Wahrheitsbegehren des Analytikers
Das Begehren des Analytikers und die Autonomie des Patienten bei
Otto Rank
Begehren und wechselseitige Anerkennung:
Ausgleich oder Illusion?
Das Begehren des Analytikers und die Intersubjektivität der
analytischen Situation
Das Phantasma der Voraussetzungslosigkeit als Maskierung des
Begehrens
Das Begehren des Analytikers und der Rückzugsraum des
Patienten
Der Schuldige Mensch und der Tragische Mensch
Ein anthropologischer Dualismus im gegenwärtigen
psychoanalytischen Diskurs
Der Schuldige Mensch und der Tragische Mensch bei
Heinz Kohut
Kulturtheoretische Aspekte: Das Verschwinden der
Schuldproblematik
Versuch einer Synthese: Tragische Schuld und tragisches Subjekt
Die Schuldproblematik in der psychoanalytischen Praxis
Der schuldige Analytiker
Die schuldigen Eltern
Die »Schuld der Individuation«: Gibt
es die noch?
Der Schuldkonflikt in der Selbstwerdung
Schuld, Trennungsaggression und Individuation
Spuren der Verflüchtigung
Psychoanalytische Konzeptionen des Neubeginns
Neubeginn durch Einsicht und Bewusstwerdung
Neubeginn durch Regression
Regression und Neubeginn bei Michael Balint
Regression und Neubeginn bei C. G. Jung
Regression, romantisches Phantasma und
Nachträglichkeit
Neubeginn durch Neubildung
Nicht finden, sondern erschaffen
Neubildung und demiurgisches Phantasma
Neubeginn als
Ereignis
Das kausalistische Phantasma
Was ist ein psychoanalytisches Ereignis?
Ein Anderer
Zur Ethik der psychoanalytischen Situation
Begehren und Verantwortung des Psychoanalytikers
Die analytische Beziehung und der Andere
Das falsche Versprechen
Beziehungstechnik
Nicht-Inklusion oder der Patient als der Andere
Der Andere im Konzept der depressiven Position
Der Andere bei Emmanuel Lévinas und die analytische
Situation
Glaube als Element analytischer Haltung und
Ethik
Die realitätsfundierende, epistemologische und
Beziehungsdimension des Glaubens
»Glaube an O«: Wilfred Bions metaphysische Grundlegung
psychoanalytischer Ethik
Analytischer Glaube: »aus dem Nichts«
Literatur
Rezensionen
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RISS. Zeitschrift für Psychoanalyse #90 1/2019
Rezension von Karl-Josef Pazzini
»Im vorliegenden Buch schreibt er für Leser, die bisher wenig von Lacan kennen: in der Kürze präzis und animierend; für den geübteren Lacan- Leser manchmal überraschend: So kann Lacan auch gelesen werden! Lesmeister hat einen Überblick über die klassischen und gegenwärtig diskutierten Konzepte der Psychoanalyse und er bietet dadurch zumindest für manche monokulturell lesende Lacanianer vielfältige Anschlüsse an die Objektbeziehungstheorie, Selbstpsychologie, Bindungstheorie, die relationale und intersubjektive Psychoanalyse.…«