Michael B. Buchholz
Interpersonalität und Konversation - Voraussetzungen für eine Theorie (PDF-E-Book)
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17 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im April 2019
Bestell-Nr.: 26523
DOI:
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2019-1-67Der »relational turn« hat sich, ausgehend von starken Anstößen
durch Steven Mitchell und seine Gruppe, seit den 1990er Jahren
enorm ausgebreitet. Auf der anderen Seite gibt es in der
Psychoanalyse eine stärkere Tendenz der Rückentwicklung zu
non-relationalen Positionen, zum Kleinianismus und zu monadischen
Denkformen. Ich diskutiere an einem Beispiel zunächst die Form der
Auseinandersetzung, gehe dann auf einige Theorieprobleme ein und
versuche dann zu vermitteln, dass die sozialwissenschaftliche
Konversationsanalyse (KA) ein erhebliches Potenzial hat,
relationale Positionen zu unterstützen – wenn nur das Vorurteil,
sie sei »behavioristisch« (durch deutsche Rezeptionsbarrieren
entstanden), überwunden würde. In der amerikanischen relationalen
Psychoanalyse wird Gadamers »Gespräch« beständig mit »conversation«
übersetzt (etwa bei Donna Orange, 2011), was zu geringeren
Rezeptionsschwierigkeiten führt. Die KA ist ein international breit
etabliertes Forschungsprogramm, dessen Potenziale für eine
relationale Psychoanalyse attraktiv sind. Sie hat Verzweigungen zu
Sozialtheorie und Linguistik, zu Interaktionsforschung und
Hermeneutik, zu Intersubjektivität und Erkenntnistheorie.
Vergleichbare Interessen haben auch relationale Psychoanalytiker
entwickelt, ohne freilich eine eigene Forschungsmethode zu
etablieren. Hier bieten sich Allianzen mit der Konversationsanalyse
an. Ich skizziere am Schluss einige Möglichkeiten solcher
Verbindung und eröffne Diskussionslinien um den Begriff der
»Person« und der »Interpersonalität«.
Abstract:
The »relational turn« in psychoanalysis has spread worldwide by
strong impulses initiated by Stephen Mitchell and the
William-Alanson-White Institute in New York. On the other hand one
cannot overlook a tendency to return to non-relational positions,
to Kleinianism and other monadological ways of theorizing. At
first, I discuss the form of this debate, then, I step further to
some theoretical problems and try to convey that social scientific
conversation analysis (CA) has an enormous potential to support
relational positions – if only the unjustified CA be »behavior«
could be overcome. In Germany strong barriers of reception hindered
a fair debate. To study »conversation« is no problem for relational
authors like Donna Orange (2011). CA is a worldwide research
program with potentials attractive for psychoanalysis in its
crisis. CA has broad connections to social theory and linguistics,
to interaction research and hermeneutics, to intersubjectivity and
epistemics. These interests are comparable to many psychoanalytic
relationalists who could not establish an entire research method.
Here alliances with CA are offered. At the end I outline some of
these theoretical network dispositions and offer some ideas around
the concept of »person« and »intersubjectivity«.
Rezensionen
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www.socialnet.de am 9. August 2019
Rezension von Hans-Peter Heekerens
»In ihrer Gesamtheit bieten die Beiträge zunächst einmal eine historische Rekonstruktion der veränderten Auffassung von Beziehung, Beziehungsgeschehen und Beziehungsarbeit in der Psychoanalyse. Ferner unterstreichen sie das Potenzial einer relationalen bzw. intersubjektiven Perspektive (nicht nur in der Psychoanalyse), die aus der Sache begründeten Erfordernissen im ›klinischen Setting‹ praktisch und theoretisch gerechter wird als viele herkömmliche Ansätze…« [mehr]