Wolfgang Hering
Scham und psychotische Erstarrung (PDF-E-Book)
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13 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im August 2019
Bestell-Nr.: 26499
DOI:
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2019-3-74In einer Skizze zur Scham werden die bedrohliche und die
identitätssichernde Seite des Affekts gezeigt. Danach wird die
Wirksamkeit der Scham innerhalb der zwei psychotischen Syndrome
Schizophrenie und schizoaffektive Störung diskutiert, mit dem
Ergebnis, dass Schamerleben Menschen mit schizophrener Erkrankung
nicht zugänglich ist. Vor allem drei Gründe werden dafür angeführt:
Scham geht mit der Vorstellung von Entblößung einher, was die
Fähigkeit zu symbolisieren impliziert, die bei
Schizophreniepatienten gewöhnlich nur rudimentär ist; die
Selbst-Objekt-Differenzierung ist ungenügend, sodass nicht
ausreichend zwischen sich und einem beschämenden Anderen
unterschieden wird; insbesondere kann die Heftigkeit des
Schamaffekts die psychotische Fragmentierung betreiben.
Schizophrene Patienten ›verlernen‹ aus Gründen der inneren
Sicherheit das Schamerleben, indem sie den Affekt ›vereisen‹.
Dieser Prozess sichert die psychotische Erstarrung als Schutz gegen
die Panik der Auflösung des Selbst ab. Vignetten unterstützen die
Hypothesen.
Abstract:
»Shame and psychotic solidification« – After an outline of the
shame phenomenon, in which the threatening and the protecting
aspect of this affection is shown, the efficacy of shame within the
two psychotic syndromes schizophrenia and schizo-affective disorder
will be discussed. The conclusion is that shame is not accessible
to schizophrenic personalities because of three facts: The feeling
of shame implies the ability to imagine a destitute and disgraceful
situation and this requires the ability to symbolize, which usually
exists only rudimentary within schizophrenic patients; the
difference between self and object cannot be recognized, so that
person cannot distinguish adequately between himself and someone
who makes himself feel ashamed; above all the force of
shame-affection may push toward disintegration of self. Instead of
feeling shame clients ›unlearn‹ how to engage with shame by
»freezing« it. Shame-»freezing« is explained as an instrument of
psychotic solidification to protect against the panic of psychotic
fragmentation. Vignettes support the hypothesis.