Benigna Gerisch
Symmetrische Schönheit - Asymmetrische Psyche (PDF-E-Book)
Zum Schamerleben von Körperlichkeit
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17 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im August 2019
Bestell-Nr.: 26497
DOI:
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2019-3-44In diesem Artikel wird, ausgehend von den historischen Idealen zur
Schönheit und ihrem inhärenten Symmetriegebot, zum einen
nachgezeichnet, wie die Utopie von Symmetrie im gegenwärtigen
Schönheitsdiskurs, aber auch in der klinischen und nicht-klinischen
Praxis als paradigmatischer Indikator für das Empfinden von
Schönsein evident zutage tritt. Zum anderen werden aus
psychoanalytischer Perspektive die Folgen dieser Diskurse für die
psychische Entwicklung einschließlich der Genese von Körperscham im
Kontext der Digitalisierung skizziert. Der normative, medial
wirkmächtige Schönheitsimperativ geht mit der Potenzierung einer
latent-unbewussten oder virulenten Körperscham einher und der
radikalen Verachtung dessen, was von diesem Ideal abweicht. Diese
Perspektive erhellt die imposante Verführung durch
Körpermodulationsund Optimierungstechniken, denen der gleichermaßen
ersehnte wie gefürchtete Blick des Anderen strukturell inhärent
ist. Ferner wird der Hypothese nachgegangen, dass Körpertechniken
der Gegenwart als verlockende Angebote einer sich verstetigenden
Psyche-Körper-Verschiebung fungieren, die ein Wechselspiel zwischen
Innen und Außen, Oberfläche und Innenwelt sowie eine Normalisierung
von auch pathologischem Erleben und Agieren begünstigen.
Exemplifizierende Vignetten von Patientinnen und nicht-klinischen
Probandinnen schließen den Beitrag ab.
Abstract:
After reviewing some historical ideals of beauty and the demand for
symmetry they imply this article elaborates how the utopia of
symmetry becomes evident as a key criterion for experiencing
beauty, not only within the contemporary beauty discourse but also
in clinical and non-clinical contexts. From a psychoanalytic point
of view the consequences of this discourse for psychic development
including the emergence of body-shame will be argued, particularly
in relation to digitization. It is stressed that the normative and,
by dint of mass-media, powerful imperatives for beauty fortify a
latent unconscious or viral body-shame as well as a radical
contempt for everything that deviates from the prevailing ideal.
This perspective sheds light on the massive seductive power
procedures of body-modification and -optimization wield. The longed
for and at the same time feared gaze of the other is structurally
inherent to these techniques. Moreover, the idea will be outlined
that contemporary body-techniques serve as a tempting offer for a
perpetuating psyche-body-shift that proliferates an oscillation
between the inside and the outside, the surface and the internal
world, thus promoting a normalization of pathological experiences
and acting-out. For illustration, the article finishes with
clinical and non-clinical case studies.