Ellen Reinke
Psychoanalyse und Übersetzung - Psychoanalyse der Übersetzung (PDF-E-Book)
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20 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 26488
DOI:
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2019-4-91Die Anregung zur Reflexion von Fragen im Zusammenhang mit
Psychoanalyse und Übersetzung verdanke ich dem Umstand, dass ich in
den letzten Jahren mehrere, auch längere Übersetzungen aus
verschiedenen Fremdsprachen anfertigen konnte. Einen direkten
Hinweis verdanke ich der Lektüre von Paul Ricœurs Essays zum
Übersetzen aus philosophischer und psychoanalytischer Perspektive.
Meine Überlegungen hierzu sollen im ersten Teil des vorliegenden
Textes dargelegt werden. Im zweiten Teil möchte ich mich zur
Illustration einem besonders herausfordernden Beispiel zuwenden. Es
ist eine Übersetzung aus einer Fremdsprache von Texten einer
Autorin, deren Muttersprache das Deutsche war. Sie erinnert sich in
ihren Texten des Traumas aufgrund ihrer Deportation nach Auschwitz
und zeigt mit ihnen dennoch: »Unsagbares«, »Unsägliches« lässt sich
in Worte, in Sprache übersetzen. So findet sie auch für sich selbst
einen »neuen Anfang«, indem sie dem Erlebten, Erlittenen das gibt,
was Ricœur eine »hospitalité langagiere«, eine gastliche Aufnahme
in die Sprache nennt. Sie erzählt, und Erzählen ist, wie wir schon
aus den Anfängen der Psychoanalyse wissen, heilsam, auch im Falle
von traumatischem Erleben.
Abstract:
In the context of some recent translations from foreign languages
into my native German I felt challenged by questions concerning the
relation of psychoanalysis and translation. An important impulse
was provided to me by several essays on translation of French
philosopher Paul Ricœur. He discusses translation from a
philosophical as well as from a psychoanalytic perspective. In the
present paper, I first want to give an outline of my consequent
thoughts on translation. In a second part I want to present an
especially challenging example for the possibilities and
impossibilities of translation. These are texts written in French
by an author whose native language was German. She had been
deported to Auschwitz and remembers the traumatic experiences, but
at the same time gives expression to them in language: this is what
Ricœur called »hospitalité langagière«, linguistic hospitality. She
is a narrator, and with her narration gives words to traumatic
experience, rendering words for the »unspeakable«. As we know,
psychoanalysis from its early beginnings recognized the finding of
words for experiences too painful to bear as a part of a healing
process.