Luca Tateo, Giuseppina Marsico
Das anthropophagische Manifest für eine wahrhaft globale Psychologie (PDF-E-Book)
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15 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 26475
DOI:
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2021-3-49Der Dichter Oswald de Andrade (1890–1954) behauptete in seinem
ikonischen Manifesto antropófago (1928) die originäre und kreative
Fähigkeit der brasilianischen modernistischen Kultur, ihr
europäisches, indianisches und afrikanisches Erbe auf
außergewöhnliche Weise zu verarbeiten. Gestützt auf die Metapher
der Anthrophagie werden wir ein Projekt der Psychologie
diskutieren, das, im Gegensatz zu einem hyper-fragmentierten
technischen Wissen, für Vielfalt und Transdisziplinarität offen
ist. Wir möchten dadurch einen Ausweg aus der Sackgasse des
hegemonialen, kolonisierenden »Mainstreams« zeigen, der einer sich
aktuell oftmals selbst marginalisierenden »Gegenkultur«
gegenübersteht. Zu diesem Zweck konzipieren wir anthropophagische
Psychologie als eine polyphone Psychologie und schlagen vor, Arenen
menschlichen Lebens und Handelns als lokale Ökosysteme zu
begreifen, mit ihren jeweils spezifischen Konfigurationen, die zwar
einzigartig sind, aber durch die Identifikation und Analyse
verallgemeinerbarer Prozesse verstanden werden können.
Abstract:
In his iconic Manifesto antropófago (1928), the poet Oswald de
Andrade (1890–1954), asserted the original and creative capacity of
Brazilian modernist culture to process its European, Indian and
African heritage in an extraordinary way. Drawing on the metaphor
of anthrophagy, we will discuss a project of psychology that – in
contrast to a hyper-fragmented technical knowledge – is open to
diversity and transdisciplinarity. In doing so, we would like to
show a way out of the impasse of the hegemonic, colonizing
»mainstream«, which confronts a currently often self-marginalizing
»counterculture«. To this end, we conceptualize anthropophagic
psychology as a polyphonic psychology and propose to conceive of
arenas of human life and action as local ecosystems, each with its
own specific configurations that are unique in many ways but can be
understood through the identification and analysis of generalizable
processes.