Gunzelin Schmid Noerr
Repressive Selbstoptimierung (PDF-E-Book)
Germany’s Next Topmodel und der neue Geist des Kapitalismus
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8 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im März 2021
Bestell-Nr.: 26452
DOI:
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2021-1-76Trash-Sendungen des Fernsehens verfolgen weitgehend das Ziel von
»Normalisierung« im Sinn der Ausrichtung der Menschen an
bestehenden sozialen Normen. Die damit verbundene
Selbstunterwerfung der Zuschauer*innen funktioniert nur dann, wenn
diese zugleich einen emotionalen Gewinn einstreichen können, sei es
mittels voyeuristischen Konsums angebotener Körperbilder, sei es
mittels Spottes über Unzulänglichkeiten der Protagonistinnen. In
dem vorliegenden Gespräch wird die repressive Selbstoptimierung von
Trash-Sendungen am Beispiel von Germany’s Next Topmodel
dargestellt. Mithilfe von Kategorien, die Michel Foucaults
Überwachen und Strafen entnommen sind, wird die Zurichtung der
weiblichen Körper im Sinne eines »neuen Geistes des Kapitalismus«
nachverfolgt. Um Karriere zu machen, reicht es im postfordistischen
Kapitalismus nicht, die klassischen Anforderungen protestantischer
Arbeitsethik zu erfüllen, denn die ökonomische Verwertung der
Arbeitskraft richtet sich heute auch auf die Kreativität,
Authentizität und Spontanität der Menschen.
Abstract:
Trash-TV aims at »normalization«, that is, at the social adjustment
of the individual and its subjugation to social norms. This process
of submission depends on an emotional gratification gained by the
viewer, be it via the voyeuristic consumption of body images or the
denigration of perceived shortcomings of the protagonists in these
shows. In an exchange of ideas on the TV-show Germany’s Next
Topmodel, this process is discussed as a form of repressive
self-optimization. Drawing on categories used by Michel Foucault in
Surveiller et punir, the molding of of women’s bodies is described
as being in accordance with a »new spirit of capitalism«. This is a
world of postfordistic capitalism where the classic requirements of
a protestant work ethic have become insufficient to achieve
success. Rather, the new exploitation of labour encompasses the
exploitation of an individual’s ostensible qualities of creativity,
authenticity, and spontaneity.