Frank Eduard Pietzcker
Sadismus und Masochismus im Werk Wilhelm Buschs (PDF-E-Book)
psychosozial 111 (2008), 71-82
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
12 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 26101
Es wird die Frage diskutiert, inwieweit die Darstellung von
Grausamkeiten in den Bildergeschichten von Wilhelm Busch Ausdruck
einer sadistischen oder masochistischen Veranlagung ist. Auf
Grundlage einer psychoanalytischen Deutung seiner
Bildergeschichten, der Autobiografie und Briefe Wilhelm Buschs
werden Indizien für eine sadistische und masochistische Komponente
in der Persönlichkeit Buschs angeführt. Es wird angenommen, dass
die Grausamkeiten in Buschs Bildergeschichten Reinzenierungen
erfahrener Gewalt durch den Vater sein könnten und Ausdruck einer
Selbstbestrafung sind. Dieses Strafbedürfnis in Kombination mit
einem starken Schuldgefühl gegenüber der eigenen Mutter werden als
masochistische Elemente gedeutet, die ihren Ursprung in einer
vermuteten Idealisierung der Mutter aufgrund einer Bindungsstörung
haben. Ein weiteres masochistisches Element - Scham - wird in
Buschs Haltung zu seinem eigenen Werk und seinen Bildergeschichten
erkannt, in denen es eine große Rolle spielt. Buschs häufige
Darstellung von Fäkal-Fantasien wird auf eine unvollständig
durchlebte anale Phase zurückgeführt. Das gestörte Verhältnis
Buschs zu seiner Mutter wird als Ursache eines nicht fertig
entwickelten Verhältnisses zur Objektwelt betrachtet. Dieses
Objektverhältnis, und nicht Sadismus wird abschließend als
Verursachung der zahlreichen Darstellungen von Katastrophen und
Zerstörungen in seinen Bildergeschichten herausgestellt.
Stichworte: Literatur, Sadismus, Masochismus, Psychoanalytische
Interpretation, Bindungsstörungen, Objektbeziehungen,
Psychodynamik
Keywords: Literature, Sadism, Masochism, Psychoanalytic
Interpretation, Attachment Disorders, Object Relations,
Psychodynamics