Antoni Jesús Aguiló Bonet, Wolfgang Jantzen
Inklusive Erziehung und Epistemologie des Südens: Beiträge zur Behindertenpädagogik (PDF-E-Book)
Behindertenpädagogik 2014, 53(1), 4-29
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
26 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im März 2014
Bestell-Nr.: 23269
»Die Nichtexistenz wird immer dort produziert, wo eine bestimmte
Entität diskreditiert und als unsichtbar, als unverständlich und
als wegwerfbar erachtet wird« (Boaventura de Sousa Santos 2010:
34). Das Zitat von Boaventura de Sousa Santos, das diesen Abschnitt
einleitet, beinhaltet in gewisser Hinsicht einen Affront gegenüber
der Vielfalt der epistemologischen und methodologischen Rahmen,
welche umfangreiche und systematische Ausschnitte der Realität
hervorheben. Nach Meinung des Soziologen sind diese Rahmen durch
eine teilnahmslose und gefährliche Vernunft ausgerichtet, »die sich
als einzigartig, als exklusiv betrachtet und die sich als nicht
hinreichend erweist, die unerschöpfliche Reichhaltigkeit der Welt
sehen zu können« (Santos, 2006: 20). Es ist eine blinde
Rationalität, aus deren Unfähigkeit, die Welt mit neuen Augen sehen
zu lernen, sich Logiken der Produktion von Nichtexistenz ableiten,
die die Vielfältigkeit verbergen, die Präsenz und Möglichkeit von
alternativen Realitäten negieren und Erfahrungen, Subjekte und
Wissensformen verschleudern. So, in Verfolgung der Diagnose von
Santos (2003), kann man festhalten, dass große Teile der
Erfahrungen des Unsichtbarmachens, der Exklusion und der
Marginalisierung sich aus der sozialen Produktion von Abwesenheiten
durch die vorherrschenden Rahmen der Sinngebung und Sozialisation
begründen, aus der Nicht-Anerkennung anderer Modi des Seins,
Denkens und Handelns. Die symbolische Produktion der Nichtexistenz
ist, in diesem Sinne, eines der Haupthindernisse im Prozess der
Zusicherung der Menschenrechte, insofern sie die Anwesenheit von
konkreten Subjekten unsichtbar macht und die objektive Anerkennung
ihrer Rechte verunmöglicht.