Helmut Dahmer (Hg.)
Analytische Sozialpsychologie
Texte aus den Jahren 1910-1980, 2 Bände
EUR 39,90
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Buchreihe: Psyche und Gesellschaft
Verlag: Psychosozial-Verlag
zus. 732 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2237-0, Bestell-Nr.: 2237
Die erstmals 1980 erschienene und lange vergriffene Sammlung von 35
Grundlagentexten aus sieben Jahrzehnten ruft das Projekt der
Analytischen Sozialpsychologie in Erinnerung. Freud’sche
Psychologie und Gesellschaftstheorie sollten miteinander kombiniert
werden, um Sozialrätsel – wie die Persistenz des Antisemitismus und
das Festhalten an obsolet gewordenen gesellschaftlichen
Institutionen – unserem Verständnis zu erschließen.
In lockerem Anschluss an das von Erich Fromm (1932) formulierte
Programm einer psychoanalytisch orientierten Sozialforschung
plädiert Helmut Dahmer dafür, »die therapeutische Erfahrung der
Deformationen der vergesellschafteten Subjekte für das Verständnis
der Verhältnisse fruchtbar zu machen, deren widerstrebende Träger
sie sind«. Damit knüpft er an eine Tradition der Psychoanalyse an,
die durch deren Reduktion auf eine therapeutische Technik in
Vergessenheit zu geraten droht.
Mit Beiträgen von Karl Abraham, Theodor W. Adorno, Silvia Amati,
Siegfried Bernfeld, Lambert Bolterauer, Peter Brückner, Helmut
Dahmer, Erik H. Erikson, Paul Federn, Otto Fenichel, Sándor
Ferenczi, Sigmund Freud, Erich Fromm, Jürgen Habermas, Rudolf
Heinz, Max Horkheimer, Klaus Horn, Judith S. Kestenberg, Alfred
Krovoza, Alfred Lorenzer, Herbert Marcuse, Alexander Mitscherlich,
Paul Parin, Talcott Parsons, Wilhelm Reich, Lutz Rosenkötter und
Ernst Simmel
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Inhalt von Band
1
I. Teil
Psychoanalyse als Gesellschaftstheorie (1975)
Helmut Dahmer
Die Bedeutung der Psychoanalyse für Rechtswesen und Gesellschaft
([1913] 1914)
Sándor Ferenczi
Massenpsychologie und Ich-Analyse (Kap. XI und XII) (1921)
Sigmund Freud
Die Zukunft einer Illusion (Kap. I und II, Auszug aus Kap. III)
(1927)
Sigmund Freud
II. Teil
Zur Psychologie der Revolution: Die vaterlose Gesellschaft
(1919)
Paul Federn
Psychoanalytische Bemerkungen zu Coués Verfahren der
Selbstbemeisterung (1926)
Karl Abraham
Ist Psychoanalyse eine Weltanschauung? (1928)
Siegfried Bernfeld
Die Tantalussituation. Bemerkungen zum »kriminellen Über-Ich«
(1931)
Siegfried Bernfeld
Zur Sublimierungstheorie (1931)
Siegfried Bernfeld
Politik und Psychoanalyse (1931)
Erich Fromm
Geschichte und Psychologie (1932)
Max Horkheimer
III. Teil
Zur Anwendung der Psychoanalyse in der Geschichtsforschung
(1934)
Wilhelm Reich
Der Bereicherungs-Trieb ([1934] 1938)
Otto Fenichel
Zum Gefühl der Ohnmacht (1937)
Erich Fromm
Der Widerspruch des Nationalsozialismus ([1937] 1953)
Wilhelm Reich
Die Legende von Hitlers Kindheit (1942; 1950)
Erik H. Erikson
Antisemitismus und Massen-Psychopathologie (1946)
Ernst Simmel
Die Freudsche Theorie und die Struktur der faschistischen
Propaganda (1951)
Theodor W. Adorno
Autorität und Familie in der Gegenwart (1949; 1960)
Max Horkheimer
Inhalt von Band
2
IV. Teil
Aufforderung zum Tanz ([1944] 1951)
Theodor W. Adorno
Sozialstruktur und Persönlichkeitsentwicklung: Freuds Beitrag zur
Integration von Psychologie und Soziologie (1958)
Talcott Parsons
Massen – oder: Zweierlei Vaterlosigkeit (1963)
Alexander Mitscherlich
Der Sieg über das unglückliche Bewußtsein: repressive
Entsublimierung (Auszug) (1964)
Herbert Marcuse
Aggressivität in der gegenwärtigen Industriegesellschaft (1956;
1967)
Herbert Marcuse
Sozialisation und Gesellschaftsstruktur (1968)
Jürgen Habermas
Zur politischen Psychologie der innerstaatlichen Feinderklärung
(1972)
Peter Brückner & Alfred Krovoza
Kinder von Überlebenden der Naziverfolgungen. Psychoanalytische
Beiträge (1974)
Judith Kestenberg
Gesellschaftskritik im Deutungsprozeß (1975)
Paul Parin
Aus dem Jenseits der Psychoanalyse. Beitrag zum Verständnis einer
politischen Sekte (1975)
Rudolf Heinz
Der Fanatiker. Eine tiefenpsychologische Studie (Auszug) ([1951]
1975)
Lambert Bolterauer
Psychoanalyse und gesellschaftliche Widersprüche ([1975] 1976)
Klaus Horn
Reflexionen über die Folter (1977)
Silvia Amati
Die Analyse der subjektiven Struktur von Lebensläufen und das
gesellschaftlich Objektive (1977/78)
Alfred Lorenzer
Schatten der Zeitgeschichte auf psychoanalytischen Behandlungen
(1979)
Lutz Rosenkötter
Warum die Psychoanalytiker so ungern zu brennenden Zeitproblemen
Stellung nehmen ([1977] 1978)
Paul Parin
Auf dem Weg zu einer analytischen Sozialpsychologie
Nachwort des Herausgebers
Die Autoren
Drucknachweise
Rezensionen
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Psyche, 69. Jahrgang, Heft 5, Mai 2015
Rezension von Christian Schneider
»Das entscheidende Verdienst des Sammelbandes ist ein wissenschaftshistorisches. Das Gros der Beiträge liest sich wie die Dokumentation einer gescheiterten Hoffnung…« [mehr]
www.socialnet.de
Rezension von Thomas Damberger
»Gelungen ist das Arrangement, sprich: die Auswahl und chronologische Anordnung der Texte. Damit wird nicht nur ein Einblick oder besser: eine Interpretation der Entwicklung der analytischen Sozialpsychologie ersichtlich, sondern auch – und darin liegt die besondere Stärke der beiden Bände – die Aktualität erkennbar…« [mehr]
Junge Welt
Rezension von Christof Meueler
»Haste was, biste was – zum Beispiel politisch nicht einverstanden. Zwei neue alte Bücher von Helmut Dahmer zum Verhältnis von Psychoanalyse und Marxismus…« [mehr]