Gudrun Brockhaus
Emotionale Dilemmata im Umgang mit Hasspolitik (PDF-E-Book)
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21 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 21356
DOI:
https://doi.org/10.30820/1434-7849-2020-1-2-84Wie lässt sich die affektive Dimension rechter Politik
psychoanalytisch inspiriert untersuchen? Unter welchen Bedingungen
haben die affektiven Reaktionen der Forschenden, die im
Forschungsprozess auftauchen, eine Relevanz für die
Erkenntnisbildung? Dieser Frage geht Gudrun Brockhaus nach und
stellt die Reflexion des eigenen Erlebens in den Mittelpunkt ihres
Textes, in dem sie aus einer dezidiert psychoanalytischen
Erkenntnishaltung ein Video über die Demonstrationsteilnahme der
Journalistin Dunja Hayali untersucht. Deutlich wird, dass der
Anspruch einer psychoanalytisch inspirierten Sozialforschung leicht
formuliert, aber schwierig umzusetzen ist: Brockhaus zeigt, dass
Forscher*innen während ihrer wissenschaftlichen Arbeit ständig
Gefahr laufen, durch den invasiven Charakter des Hasses, der rechte
Politik affektiv trägt, kontaminiert zu werden, und so die Distanz
zum Forschungsgegenstand verlieren können.
Abstract:
How can the affective dimension of right-wing politics be examined
with psychoanalytic inspiration? Under what conditions do the
affective reactions of the researchers that emerge in the research
process have relevance for the formation of knowledge? Gudrun
Brockhaus pursues this question and places the reflection of her
own experience at the center of her text, in which she examines a
video about the journalist Dunja Hayali’s participation in a
demonstration from a decidedly psychoanalytic perspective. It
becomes clear that the claim of psychoanalytically inspired social
research is easy to formulate, but difficult to implement:
Brockhaus shows that during the course of their scientific work,
researchers run the constant risk of being contaminated by the
invasive character of hatred, which affectively carries right-wing
politics, and can thus lose their distance from the object of
research.