Rolf Haubl
Tatort Krankenhaus. Statuspassage und symbolische Gewalt (PDF-E-Book)
Freie Assoziation 2003, 6(2), 29-52
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
24 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im Juni 2003
Bestell-Nr.: 21005
Alle Organisationen betreiben Grenzmanagement. Einige der
eingesetzten Praktiken gehören auf die dunkle Seite
organisationalen Lebens: vor allem die soziale Integration neuer
Mitglieder in Arbeitsgruppen mittels Initiationsritualen, die
symbolische Gewalt ausüben, mit der sie die Würde der angegriffenen
Person verletzen. Diese Rituale, die archaischen Praktiken
gleichen, wie sie Ethnologen beschrieben haben, sind Tests, ob ein
Neuling zu der etablierten Kultur der Arbeitsgruppe passt. Wird er
oder sie die richtige Person am richtigen Platz sein? Die Tests
versuchen zum Beispiel herauszufinden, wie belastbar neue
Mitglieder sind und ob sie sich ihren Kolleginnen und Kollegen
gegenüber loyal verhalten. Ihr Versprechen lautet: ›Ertrage die
Gewalt, ohne zu klagen und ohne Widerstand zu leisten, und du wirst
einer von uns sein, denn du hast gezeigt, dass du die absolute
Autorität der Gruppe anerkennst‹. Allgemein wird die Hypothese
vertreten, dass die spezifische Ausgestaltung eines
Initiationsrituals die spezifisch drängenden, aber ungelösten
Probleme der Arbeitsgruppe spiegelt. Neben theoretischen Argumenten
bietet dieser Aufsatz eine Einzelfallstudie. Deren Datenbasis
besteht aus einem schriftlichen Dokument, in dem eine ehemalige
Krankenschwester berichtet, was ihr am ersten Arbeitstag auf der
Intensivstation eines Krankenhauses widerfahren ist. Hinzu kommt
ein Gespräch mit dieser Krankenschwester, in dem mögliche latente
Bedeutungen ihrer Erfahrungen diskutiert werden.
Abstract:
Status passage and symbolic violence All organizations are engaged
in boundary management. Some of the management practices concern
the dark side of organizational life: especially the social
integration of new members in work groups by initiation rituals
using symbolic violence which hurts the dignity of the person who
is attacked. These rituals, seeming similar to archaic practices
described by ethnologists, are tests whether or not a newcomer fits
to the established work group culture. Will he or she be the right
person at the right place? The tests try to find out, for example,
where are the new members’ limits of their ability to cope with
work stress and whether they are loyal to their workmates. The
promise is: ›Bear the violence without moaning and resisting and
you will be one of us, because you have shown that you affirm the
absolut authority of the group‹. Generally the hypothesis is taken
that what happens in a special initiation ritual is mirroring
spezial urgent but unresolved problems of the work group. Beside
some theoretical arguments the paper offers a single case study.
Its database consists of a written document in which a formerly
nurse reports what had happened to her at her first working day in
an intensive care unit of a hospital. Added to this is an interview
with this nurse discussing possible latent meanings of what she has
experienced.