Hans Wedler
Selbstbestimmtes Sterben: nur eine Utopie? (PDF-E-Book)
Psychotherapie im Alter 2014, 11(1), 11-26
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
16 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im März 2014
Bestell-Nr.: 20386
Die Debatte um eine moralische Akzeptanz von Suizidhandlungen
entzündet sich oft an der Frage, wie autonom die Entscheidung,
durch eigene Hand zu sterben, überhaupt sein kann. Das gilt auch
für die derzeit in Deutschland anhaltende Diskussion um den
assistierten Suizid bei schwer leidenden Kranken am Lebensende. Als
sinnvoll erweist sich eine deutliche Trennung zwischen
Freiverantwortlichkeit einer Entscheidung und deren
Selbstbestimmtheit. Nicht jede frei verantwortete Entscheidung ist
zugleich auch selbstbestimmt – und umgekehrt. Da grundsätzliche,
allgemeingültige ethische Vorbehalte wider den Suizid nur in stark
religiös geprägten Gesellschaften Anspruch auf Gültigkeit haben,
ist die in einigen Staaten erfolgte gesetzliche Regelung der
ärztlichen Suizidassistenz rational gut nachvollziehbar. Am
aktuellen Beispiel der international herausragenden Bioethikerin
Margaret Battin, die sich lebenslang für das menschliche Recht auf
ein selbstbestimmtes Sterben eingesetzt hat, wird allerdings
deutlich, dass im konkreten Fall persönlicher Betroffenheit die
Entscheidung zum selbstbestimmten Sterben sehr viel komplexer ist.
Die Selbstbestimmtheit wird weniger durch gesellschaftliche,
moralische und gesetzliche Vorgaben oder durch die Interessen
Außenstehender eingeengt als durch den sozialen Bezug zu den
Nächststehenden.
Abstract:
One main topic concerning morality of suicide often struggles with
the question whether the subject himself can make
end-of-life-decisions in full autonomy. In addition, this question
is relevant when discussing medically assisted suicide for
suffering persons near the end of life (as it happens now in
Germany). Useful differentiation distinguishes between
self-responsibility for any decision and autonomous
decision-making. Decisions, made in full free responsibility, must
not be self-determined in any case – and vice versa. While in lack
of any ethical restrictions against suicide of global validity, at
least outside of societies with strong religious influences,
regulations by law in some states concerning medically assisted
suicide seem to be rational. Nonetheless, the current example of
Margaret Battin, international leader of bioethics, who always has
fought for self-determination of dying in cases of terminal
illness, deep suffering or very old age, has shown that one’s view
may change when being personally involved and decisions grow much
more complex. Instead of social, moral or restrictions by law or
pressure by others, indeed the pure presence of the beloved ones
may result in strong narrowing of self-determination.