Lutz M. Drach, Brigitte Terner
Einsamkeit im Alter - Gesundheitsrisiko und therapeutische Herausforderung (PDF-E-Book)
Psychotherapie im Alter 2012, 9(4), 441-457
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
17 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 20336
Einsamkeit ist ein unangenehmes Gefühl, das aus der Diskrepanz
zwischen den ersehnten und aktuell vorhandenen Beziehungen des
Individuums entsteht, und muss von sozialer Isolation, aber auch
von psychischen Störungen wie z.B. Depression abgegrenzt werden.
Neben Einsamkeit als kürzer dauerndes, reaktiv verursachtes Gefühl
(state), kann sie einen Persönlichkeitszug mit der lebenslangen
Bereitschaft (trait) darstellen. Die Kategorie »Einsamkeit« hat
noch keinen festen Platz in der klinischen Diagnostik gefunden und
wird in ICD-10 oder DSM-IV nicht erwähnt. Das Assessment kann
mithilfe der UCLA-Loneliness-Scale (deutsch: Hamburger
Einsamkeitsskala, HES) erfolgen, für klinische Zwecke ist meist
aber die schlichte Frage nach Einsamkeit ausreichend. Obwohl
entgegen dem Altersstereotyp die meisten Älteren nicht einsam sind,
ist Einsamkeit insbesondere bei alleinstehenden älteren Männern und
Hochaltrigen beiderlei Geschlechts häufig und mindert die
Lebensqualität erheblich. Einsamkeit verkürzt die Lebenserwartung,
erhöht das Risiko von Behinderung und führt wahrscheinlich zu
erhöhter Inanspruchnahme des Gesundheitssystems. Soziale Isolation
und Einsamkeit sind bei Älteren Risikofaktoren für Depressionen,
Demenz und wahrscheinlich auch für Wahnund Angststörungen. Dabei
ist insbesondere die starke Assoziation mit dem Auftreten von
Depressionen und ihrer schlechteren Prognose gut belegt. Deshalb
sind sowohl primäre Prävention bei besonders vulnerablen Personen
als auch eine gruppenpsychotherapeutisch unterstützte soziale
Aktivierung von psychisch kranken Älteren notwendig.
Abstract:
Loneliness is an unpleasant feeling related to the perception of
unfulfilled intimate and social needs. It is important to
distinguish loneliness from social isolation or mental disorders,
e.g. depression. There appears to be both state and trait aspects
of loneliness. »Loneliness« is still not a diagnostic category of
ICD-10 or DSM-IV. The UCLA Loneliness Scale is most frequently used
for assessment, but for clinical purposes just asking about
loneliness is often sufficient. The majority of the elderly is not
lonely, but loneliness is frequent in single elderly men and in the
highest age groups of both sexes. A lower life expectancy, a higher
risk of becoming disabled and a heavier use of medical services is
observed when lonely. Social isolation and loneliness are both risk
factors for depression and dementia in the elderly, possibly also
for late paraphrenia and anxiety disorders. In studies there is a
strong association between loneliness, developing depression, and
its worse prognosis compared to the non-lonely elderly. Prevention
of loneliness in vulnerable individuals and social activation
supported by group psychotherapy is necessary.