Stella Shcherbatova
Ältere Juden aus der ehemaligen Sowjetunion in Deutschland. Zwischen Trauma, Tabu, Aporie und Aufbruch (PDF-E-Book)
Psychotherapie im Alter 2012, 9(3), 355-365
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Verlag: Psychosozial-Verlag
11 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 20330
Die Zuwanderung von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion seit 1990
hat die deutschen jüdischen Gemeinden verändert. Ungefähr 40000 der
Zugewanderten (20%) waren schon über 65 Jahre alt. Sie sind aus
wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen und weniger aus
religiösen Gründen nach Deutschland gekommen. Obwohl es auch in
Russland Verfolgung gab, haben viele von ihnen siegreich gegen
Nazideutschland mitgekämpft. Da sie letztlich auf der Seite der
Sieger standen, ist ihr Selbstkonzept deshalb nicht so sehr von der
Rolle als Opfer geprägt. Dies führt aber zu Identitätskonflikten in
den jüdischen Gemeinden teils einhergehend mit psychosomatischen
Störungen und zu Tabus in der Benennung von Problemen im
Gastland.
Abstract:
The immigration of Jewish people from the former Soviet Union since
1990 has changed the German Jewish community. Approximately 40,000
of the immigrants (20%) were already 65 years old. They came to
Germany more often due to economic, social and health reasons and
less because of religious reasons. Even though there was also
persecution in Russia, most of them victoriously fought against
Nazi Germany. Due to the fact that they were victorious, their
self-concept was not that of a victim. This leads to identity
conflicts in Jewish communities along with psychosomatic disorders
and taboos when identifying problems in the host country.