Angelika Ebrecht, Emilio Modena (Hg.)
psychosozial 84: Zeitgemäßes über Krieg und Tod
(24. Jg., Nr. 84, 2001, Heft II)
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Zeitschrift: psychosozial (ISSN: 0171-3434)
Verlag: Psychosozial-Verlag
168 Seiten, Broschur, 165 x 240 mm
Erschienen im Februar 2001
Bestell-Nr.: 1084
Was sind die Entstehungsbedinungen und Voraussetzungen für Gewalt
und Krieg? Mit dieser Frage setzten sich die Autoren dieses Heftes
auseinander. Die Antworten umfassen verschiedene Bereiche. Sie
reichen von der These, die menschliche Destruktivität sein nicht
angeboren, sondern ein Kulturprodukt (Modena) über die Bedeutung
vom Zerfall von Bindungen und Identitätsverlust für die Entstehung
von Gewalt und Krieg (Schulz-Gora) bis hin zum Einfluß infantiler
Friedenssehnsucht etwa auf das Verhalten der grünen Politiker in
Bezug auf den Kosovo-Krieg (Claus Leggewie).
Im Editorial schreibt Angelika Ebrecht: »Krieg und Gewalt zerstören
nicht nur einzelne Lebewesen, sondern greifen das
symbolisch-institutionelle Leben als solches an und mit ihm auch
kulturelle Inhalte und ethische Normen. (Dies Zerstörung wird) im
Krieg institutionalisiert und systematisch betrieben. Da aber eine
Zerstörung von Moral per se unmoralisch (...) ist, kann auch ein
Krieg moralisch keineswegs gerechtfertigt werden. (...) Denn weder
das Töten als solches noch das Töten im Krieg ist moralisch zu
legitimieren, ganz gleich aus welchem Motiv und zu welchem Zweck es
geschieht. Töten bedeutet in jedem Fall eine Angriff auf soziale
Bindungen und auf die ethischen Grundlagen menschlicher
Kultur.«
In diesem Sinne geht es auch den Autoren auch darum, mit ihren
Überlegungen zur Entstehung von Gewalt einen Beitrag dazu zu
leisten, welche Wege aus dem Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt
führen können. Eine Frage, die auch angesichts der jüngsten
Terroranschläge in den USA an Brisanz gewonnen hat. Bereits 1930
schloß Freud seine Schrift
Über das Unbehagen der Kultur
mit der Prophezeiung, die »Schicksalsfrage« der Menschheit bestehe
darin, ob es den »Kulturentwicklungen gelingen könne, »der Störung
des Zusammenlebens durch den menschlichen Aggressionstrieb Herr zu
werden« (Freud 1930, S. 506).
Dieser Band ist aus einer Tagung des Arbeitskreises »Politische
Psychologie« (POPSY) am Sigmund-Freud-Institut Frankfurt
hervorgegangen.
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