9. November 2019 (Frankfurt/M.)

2019-11-09

18. Fachtagung »Neid, Entwertung, Rivalität: Zum Wert psychoanalytischen Verstehens abgelehnter Gefühle«

Neidisch? Wir doch nicht! Eine Tagung zum Thema Neid? Bloß das nicht! Oder doch? Neid ist gelbgrün, giftig und verpönt. Wir fürchten unsere eigenen neidischen Gefuhle und möchten keinen Neid erregen. Wenn wir aber unseren Neid verdrängen, können wir nicht verstehen, was dahinter verborgen ist, und wer den Neid anderer zu sehr fürchtet, nimmt sich zurück und behindert die eigene Kreativität.

Neid gibt es vor allem zwischen Menschen, die in einer ähnlichen Situation leben und sich miteinander vergleichen, bei Geschwistern, in Gruppen und Teams. Wir haben nicht das, was die anderen haben, können weniger, sind nicht so erfolgreich und fühlen uns dadurch mangelhaft und minderwertig. Verstärkt wird das Erleben neidischer Gefühle unter Bedingungen großer sozialer Ungleichheit bei gleichzeitiger Entwertung derjenigen, die besonders davon betroffen sind und derjenigen, die mit diesen Menschen beruflich arbeiten.

Wenn Neid mit Entwertung, Missgunst, Wut und Hass verbunden ist, anderen nichts Gutes gegönnt wird und dieses zerstört werden soll, wird er destruktiv. Er schadet dann den Beziehungen zu anderen und sich selbst. Neid kann aber auch konstruktiv sein, wenn er ein Ansporn ist, Wünsche anregt, kreative Kräfte freisetzt und so die Entwicklung fördert. Rivalitätsgefühle sind wichtig für die eigene Identität. Wer rivalisiert ist aktiv und kämpft um Erfolge und Anerkennung.

Da Neidgefühle tabuisiert sind, abgelehnt und abgewehrt werden, sind sie uns häufig gar nicht bewusst und werden auf andere projiziert. Die Psychoanalyse, die sich mit dem Unbewussten, den Beziehungen und den subjektiven Bedeutungen auseinandersetzt, ist deshalb besonders geeignet, Neid zu verstehen. Die Tagung wird sich mit verschiedenen Aspekten von Neid, Entwertung und Rivalität auseinandersetzen und ihre Relevanz für die Praxis in der Pädagogik und Sozialen Arbeit behandeln.

Termin:
09. November 2019

Veranstaltungsort:
Goethe-Universität, Campus Westend Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt a.M.

Veranstalter:
APP-Frankfurter Arbeitskreis für Psychoanalytische Pädagogik e.V. Institut für Weiterbildung und Forschung in Psychoanalytischer Pädagogik und Sozialer Arbeit
In Kooperation mit dem Institut für Sonder- und Heilpädagogik der Goethe-Universität Frankfurt

Kontakt:
https://www.fapp-frankfurt.de

Weitere Informationen:
https://www.fapp-frankfurt.de

Passende Lektüre im Psychosozial-Verlag:

Bernd Ahrbeck, Margret Dörr, Johannes Gstach (Hg.)
Der Genderdiskurs in der Psychoanalytischen Pädagogik
Eine notwendige Kontroverse. Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik 26
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Die traditionelle Zweiteilung der Geschlechter wird inzwischen auch in der Psychoanalyse vor dem Hintergrund der Genderdebatte kritisch hinterfragt. Dabei zeigt sich, dass die Debatte um Freuds Vorstellung einer grundlegenden »konstitutionellen Bisexualität« eine Revision bisheriger psychoanalytischer Sexualtheorien ermöglicht mit dem Ziel, sich auch mit der Homosexualität, Transsexualität und Intersexualität angemessen auseinanderzusetzen. Die AutorInnen beleuchten, wie unter anderem sexuelle Vielfalt lebendig erfahrbar gemacht werden kann, ohne die damit einhergehenden Ängste und Unsicherheiten zu ignorieren. [ mehr ]

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Angst im pädagogischen Alltag
Herausforderungen und Bewältigungsmöglichkeiten
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Zwischen Kategorisieren und VerstehenAnnelinde Eggert-Schmid Noerr, Urte Finger-Trescher, Johannes Gstach, Dieter Katzenbach (Hg.)
Zwischen Kategorisieren und Verstehen
Diagnostik in der psychoanalytischen Pädagogik. Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik 25
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Diagnosen sind in pädagogischen Kontexten seit jeher umstritten: Einerseits dienen sie als Grundlage fachlich begründeter Entscheidungen, andererseits werden sie als Kategorisierungen, die dem Einzelfall nicht gerecht werden, problematisiert. Die BeiträgerInnen des vorliegenden Bandes behandeln das spannungsvolle Verhältnis zwischen Kategorisieren und Fallverstehen mit Blick auf verschiedene pädagogische Handlungsfelder. [ mehr ]

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Unheimlich und verlockendAnnelinde Eggert-Schmid Noerr, Joachim Heilmann, Ilse Weißert (Hg.)
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Zum pädagogischen Umgang mit Sexualität von Kindern und Jugendlichen
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Die AutorInnen des vorliegenden Buches beschreiben die zahlreichen Facetten der sexuellen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und bieten pädagogischen Fachkräften Orientierungshilfen für einen bewussteren Umgang mit Verunsicherungen, Tabus, Ängsten und Mythen, die um das Thema Sexualität kreisen. Zugleich tragen die AutorInnen durch die Beschäftigung mit diesen Fragen zu einem positiven Zugang zur Sexualität bei. [ mehr ]

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Joachim Heilmann, Annelinde Eggert-Schmid Noerr, Ursula Pforr (Hg.)
Neue Störungsbilder - Mythos oder Realität?
Psychoanalytisch-pädagogische Diskussionen zu ADHS, Asperger-Autismus und anderen Diagnosen
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PädagogInnen und SozialarbeiterInnen sehen sich in ihren jeweiligen Arbeitsfeldern vermehrt mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen konfrontiert und geraten dabei an ihre Handlungsgrenzen. Die Häufung von Diagnosen wie ADHS, Asperger-Syndrom, Bipolarer Störung oder der Stimmungsstörung Disruptive Mood Dysregulation Disorder (DMDD) bestätigen diesen Eindruck. Doch haben psychische Störungen wirklich zugenommen? Oder hat sich nicht viel mehr die Sensibilität gegenüber diesen Auffälligkeiten verändert? [ mehr ]

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Invidia - Eifersucht und Neid in Kultur und LiteraturTillmann F. Kreuzer, Kathrin Weber (Hg.)
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Eifersucht und Neid sind soziale Emotionen, die auch in der Literatur eine große Rolle spielen. Der vorliegende Band gibt einen Überblick über wichtige Stationen des sozialen und literarischen Phänomens »Invidia«. [ mehr ]

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Psychotherapie im Alter Nr. 26: Zorn, Neid und andere Leidenschaften, herausgegeben von Bertram von der Stein und Eike HinzePeter Bäurle, Johannes Kipp, Meinolf Peters, Astrid Riehl-Emde, Angelika Trilling, Henning Wormstall (Hg.)
Psychotherapie im Alter Nr. 26: Zorn, Neid und andere Leidenschaften, herausgegeben von Bertram von der Stein und Eike Hinze
7. Jahrgang, Nr. 26, 2010, Heft 2
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