5. bis 8. März 2015 (Berlin)
2015-03-05 - 2015-03-08
Krieg um die Köpfe
Der Diskurs der
»Verantwortungsübernahme«
Kongress der neuen Gesellschaft
für Psychologie
Am 7.und 8. März 2014 fand das Symposium der Neuen
Gesellschaft für Psychologie zum Thema »Krieg und Frieden« mit knapp 100
Teilnehmenden statt. Es war ein großer Erfolg: neben einem Überblick über
verschiedene Teilbereiche haben die Diskussionen zur Vorbereitung der geplanten
Tagung 2015 beigetragen und zum Beschluss einer Stellungnahme gegen die
Vereinbarung der Bundespsychotherapeutenkammer mit der Bundeswehr zur
Behandlung von Soldaten außerhalb der kassenärztlichen Versorgung, die sich in
die rechtlichen Vorgaben zur truppenärztlichen Versorgung einpasst, geführt.
Der nachfolgende Offene Brief an den Präsidenten der BPtK fand in kürzester
Zeit zahlreiche Mitunterzeichner.
Wir wollen die 2014 begonnene multiperspektivische
Diskussion auf dem anstehenden Kongress im März 2015 fortsetzen. Dazu liegt
eine Vielzahl von Beitragsankündigungen vor – in noch größerer thematischer
Breite als 2014. Für den Eröffnungsvortrag konnten wir Prof. Dr. Moshe
Zuckermann, Tel Aviv, gewinnen, der sich die innere Veränderung einer
Gesellschaft im Krieg am Beispiel Israels zum Thema genommen hat.
In sieben Vormittagsveranstaltungen und sieben nach
thematischen Schwerpunkten ausgerichteten Panels an den Nachmittagen geht es
aus prospektivem wie auch retrospektivem Blickwinkel um die Einstimmung der
Bevölkerung auf die scheinbare Notwendigkeit und Unausweichlichkeit der
Beteiligung an Kriegen, um mediale Formierungs- und politische Entscheidungsprozesse,
um Kriegs- und Leiderfahrungen und deren scheinbare »Verarbeitbarkeit«, um
militärstrategisches Kalkül, um völker- und verfassungsrechtliche Normen und
deren Verletzbarkeit, um die literarische und philosophische Auseinandersetzung
mit den Phänomenen Macht, Gewalt und Krieg und vieles mehr. Psychologie und
Psychotherapie, Psychologen und Psychotherapeuten sind in diese Entwicklung
einbezogen und die Frage, inwieweit sie ihrem Selbstverständnis nach als
relativ autonome Subjekte Kontur gewinnen oder lediglich als Subekte, Unterworfene,
den Tendenzen der Macht folgen, ist dringlich.
Klaus-Jürgen Bruder Jörg Hein Christoph Bialluch Ophelia
Solti
Hier finden Sie das Kongressprogramm als PDF:
www.ngfp.de
Die Neue Gesellschaft
für Psychologie
ist ein Zusammenschluss von PsychologInnen und Angehörigen
verwandter Berufe, mit dem Ziel, ein diskursives, kritisches und reflexives
Wissenschaftsverständnis der Psychologie weiterzuentwickeln, eine
problemgerechte und gesellschaftlich verantwortliche Forschung und Praxis zu
unterstützen und eine Erneuerung der geistes-, kultur- und
sozialwissenschaftlichen Orientierung der Psychologie zu ermöglichen.
Dazu sehen wir es als notwendig an:
• die Hochschulen und den Wissenschaftsbetrieb zu
demokratisieren,
• die Gleichstellung der Geschlechter im
Wissenschaftsbetrieb voran zu treiben,
• an der Überwindung der Spaltung von Wissenschaft und
Praxis mitzuarbeiten,
• eine gegenstandsangemessene Forschung zu fördern, welche
die gesellschaftliche (kulturelle) und geschichtliche Bedingtheit des
Psychischen realisiert und sich an Alltagsnähe und Praxisbezug orientiert,
psychologische Praxis wissenschaftlich begleitet und reflektiert und dabei an
die geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Traditionen anknüpft und
sie erneuert,
• die fächerübergreifende Kooperation mit anderen
Disziplinen zu pflegen, und zugleich
• die Identität des Faches trotz grundsätzlich
anzustrebender Vielfalt der Diskurse zu entwickeln.
Veranstaltungsort
Seminarzentrum der Freien Universität Berlin
Silberlaube (Erdgeschoss)
Otto-von Simson-Str. 26
14195 Berlin
Termin
5. bis 8. März 2015
Tagungsgebühren
betragen bis zum 15.01.2015 für Studierende, AusbildungskandidatInnen und
Hartz IV-EmpfängerInnen (Statusgruppe I) 25€, für Mitglieder der NGfP
(Statusgruppe II) 70€ und für Nicht-Mitglieder (Statusgruppe III)150€. Nach
dem 15.01.2015 betragen die Gebühren für die Statusgruppe I 25€, für die
Statusgruppe II 90€ und für die Statusgruppe III 175€. Wenn Sie am geselligen
Abend mit Buffet und Darbietung teilnehmen möchten, wird ein Beitrag von 10€
von der Statusgruppe I und 25€ von den anderen Statusgruppen erhoben.
Die Zertifizierung
durch die Psychotherapeutenkammer Berlin wird beantragt.
Anmeldung per
Email bitte unter Angabe von Namen, Adresse, Status und ob Sie eine Teilnahme
am geselligen Abend wünschen an: orga2015@ngfp.de oder per Post an:
»Krieg um die Köpfe« z. Hd. Christoph Bialluch, Hobrechtstr. 69, 12047 Berlin
Bankverbindung:
Berliner Bank, BLZ 100 708 48, Kto 368 233 300, IBAN: DE62 100 708 480 3682333
00, BIC-/SWIFT-Code: DEUT DE DB110 (Bestätigung der Anmeldung erfolgt nach
Eingang der Überweisung)
Von den Beitragenden
erschien im Psychosozial-Verlag u.a.: