19. bis 21. Januar 2018 (Mannheim)

2018-01-19 - 2018-01-21

16. Mannheimer Filmseminar »Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie«

FRANCOIS OZON

Nach den Altmeistern Kurosawa, Scorsese und Haneke und davor den ›American Independents‹, den Gebrüdern Coen und Darren Aronofsky sowie dem Kanadier David Cronenberg, steht beim 16. Mannheimer Filmseminar ein zeitgenössischer europäischer Regisseur im Mittelpunkt des Dialogs zwischen Psychoanalyse und Filmtheorie.

Francois Ozon hat seit 1998 nach einigen Kurzfilmen 17 abendfüllende Kinofilme inszeniert: Für einen Autoren-Filmemacher eine beachtliche Zahl, da neben der Inszenierung auch die meist eigenständige Erarbeitung des Drehbuchs dazu gehört. Er hat bei aller Vielfalt seines Werks (Dramen, Komödien, Krimis, Psychodramen, Farcen) thematisch wie stilistisch eine erkennbare Handschrift entwickelt. Sein Werk fordert deshalb gerade dazu heraus, in der Zusammenschau von mehreren Filmen näher betrachtet zu werden.

Wie klassische Regisseure – Josef von Sternberg, George Cukor – weiß Ozon Weiblichkeit brillant in Szene zu setzen; und wie Pedro Almodovar bringt er in diese Inszenierung oft eine quere, ja queere Perspektive hinein. Ozons Erzählweise ist meist geradlinig, schnörkellos, nicht manieristisch, immer wieder aber auch geheimnisvoll und überraschend. Seine Bilder sind klar, bewusst kadriert; sein Erzählrhythmus ist ruhig, aber nie langweilig. Er erzählt eher mit Bildern, als sich auf der Ton-Ebene auszulassen. Häufig zeigt er einen offenen Umgang mit Sexualität, ohne vulgär zu werden. Seine Charakterstudien reflektieren immer auch die gesellschaftliche Situation, in der sich die Protagonistinnen befinden.

Vorblick: Sonntag, 14. Januar

19:30 Uhr FILM 1: DER ANDERE LIEBHABER (107 Min.; Preview vor dem Bundesstart)

Seminarprogramm:

Freitag, 19. Januar

19:30 Uhr FILM 2: EINE NEUE FREUNDIN (108 Min.)

21:30 Uhr FILM 3: 8 FRAUEN (111 Min.)

Samstag, 20. Januar

09:00 Uhr Eröffnungsvortrag: Filmische Ermutigung
Francois Ozons Kino der Verwandlung
Gerhard Midding, Filmkritiker, Berlin

10:45 Uhr Pause

11:15 Uhr Vortrag 2: (Ver-)Wandlungen zwischen Eros und Thanatos
Psychoanalytische Überlegungen zu EINE NEUE FREUNDIN
Petra Heymanns, Psychoanalytikerin, Karlsruhe

12:00 Uhr Diskussionsrunde 1

12:45 Uhr Mittagspause

14:15 Uhr FILM 4: UNTER DEM SAND (92 Min.)

15:45 Pause

16:30 Uhr Vortrag 3: Die Krankheit der Trauer
Psychoanalytische Überlegungen zum traumatischen Verlust anhand von UNTER DEM SAND
Isolde Böhme, Psychoanalytikerin, Köln

17:15 Uhr Vortrag 4: Vom Verschwinden
UNTER DEM SAND als existenzialphilosophischer Essay
Marcus Stiglegger, Filmwissenschaftler, Mainz/Berlin

18:00 Uhr Diskussionsrunde 2

18:45 Uhr Pause zum Abendessen

20:15 Uhr FILM 5: SWIMMINGPOOL (98 Min.)

22:15 Uhr FILM 6: IN IHREM HAUS (106 Min.)

Sonntag, 21. Januar

09:00 Uhr FILM 7: FRANTZ (114 Min.)

11:00 Uhr Pause

11:15 Uhr Vortrag 5: Das Grauen und das Färben. Zu FRANTZ
Timo Storck, Psychoanalytiker, Heidelberg

12:00 Uhr Vortrag 6: Das nasse Element
Filmanalytische Beobachtungen zu Ozons SWIMMING POOL
Jochen Hörisch, Filmwissenschaftler, Mannheim

12:45 Uhr Abschlussdiskussion

14:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Termin:

19. bis 21. Januar 2018

Veranstaltungsort:
Cinema Quadrat e.V.
Collinistr. 11
68161 Mannheim
www.cinema-quadrat.de

Veranstalter:

CINEMA QUADRAT e.V. Mannheim
Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Mannheim-Heidelberg
Psychoanalytisches Institut Heidelberg der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung
Heidelberger Institut für Tiefenpsychologie

Verantwortliche Ansprechpartner:

Dr. Peter Bär
Dr. Gerhard Schneider

Weitere Informationen:

www.cinema-quadrat.de

Die Reihe »Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie« im Psychosozial-Verlag:

Akira KurosawaGerhard Schneider, Peter Bär, Andreas Hamburger, Karin Nitzschmann, Timo Storck (Hg.)
Akira Kurosawa
Die Konfrontation des Eigenen mit dem Fremden. Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie Band 14
EUR 24,90

Der oscarprämierte Akira Kurosawa (1910–1998) gehört zu den weltweit einflussreichsten und wichtigsten Regisseuren des 20. Jahrhunderts. Seine Erfolge und seine Wirkung auf westliche Filmemacher brachten ihm den Ruf des »westlichsten« Regisseurs Japans ein. Dabei wurde übersehen, wie sehr sich Kurosawa mit seinem Land und dessen Kultur beschäftigt hat. Das Werk und die humanistische Haltung des Regisseurs nutzen die AutorInnen im vorliegenden Band für den aktuellen Diskurs über die Conditio humana. [ mehr ]

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Martin Scorsese   Peter Bär, Gerhard Schneider (Hg.)
Martin Scorsese
Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie Band 13
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Martin Scorsese (geb. 1942) ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Regisseure und Vertreter des New Hollywood. In der Tradition des europäischen Autorenfilms der 1960er und 70er Jahre thematisiert Scorsese individuelle, soziale und soziokulturelle Konfliktsituationen sowie die Bedeutung von Gruppenzugehörigkeiten, Gewalt und den Verlust basaler Sicherheiten. [ mehr ]

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Michael HanekeGerhard Schneider, Peter Bär (Hg.)
Michael Haneke
Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie Band 12
EUR 24,90

Der preisgekrönte österreichische Regisseur und Drehbuchautor Michael Haneke (geb. 1942) erlangte durch seine anspruchsvollen, sozialkritischen Filme weltweit Anerkennung. Seine Geschichten sind aus der Realität unserer Gesellschaft resultierende Alpträume, die einen Einblick in unsere soziokulturelle Conditio humana mit ihren apokalyptischen Gewalt- und Zerstörungsfantasien erlauben. [ mehr ]

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Peter Bär, Gerhard Schneider (Hg.)
Die Coen-Brüder
Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie Band 11
EUR 24,90

Seit Anfang der 1990er Jahre gehören die Brüder Joel und Ethan Coen als Oscar-prämierte Filmregisseure, -produzenten und Drehbuchautoren zu den Größen Hollywoods. Trotz des großen kommerziellen Erfolgs stehen die Coens bis heute für den kreativen und unangepassten Hollywoodfilm jenseits geltender Genrekonventionen. Das Buch bietet einen Gesamtüberblick über ihr Oeuvre und versammelt Texte zu ihren wichtigsten Filmen. [ mehr ]

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David CronenbergGerhard Schneider, Peter Bär (Hg.)
David Cronenberg
Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie Band 10
EUR 19,90

Mit Werken wie Parasiten-Mörder (1975) wurde David Cronenberg zum Mitbegründer des »Body-Horror«-Genres. In seinen späteren Filmen stellt er das Thema der Gewalt in einen soziokulturellen Zusammenhang (A History of Violence, 2005) und beschäftigt sich verstärkt mit den psychologischen Konflikten seiner Figuren (Spider, 2002). [ mehr ]

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Darren AronofskyPeter Bär, Gerhard Schneider (Hg.)
Darren Aronofsky
Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie Band 9
EUR 19,90

Das Werk des Filmregisseurs und Drehbuchautors Darren Aronofsky reicht vom Low-Budget-Projekt Pi über den grafisch opulenten Film The Fountain bis zum Arthouse-Publikumserfolg Black Swan. Trotz der unterschiedlichen Zugänge findet sich immer das einheitliche Motiv der »Ich-Suche« des Individuums. [ mehr ]

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Pier Paolo PasoliniGerhard Schneider, Peter Bär (Hg.)
Pier Paolo Pasolini
Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie Band 8
EUR 19,90

Nachdem Pasolini in den fünfziger Jahren als Drehbuchautor in die Filmszene einstieg, waren seine ersten Regiearbeiten wie Accattone oder Das erste Evangelium – Matthäus noch stark vom Neorealismus beeinflusst. Bewusst inszenierte er seine Figuren als changierend zwischen Profanität und Transzendentalität. Ende der Sechziger wandelte sich Pasolinis Werk und er wandte sich großen Legenden und Mythen zu, etwa Ödipus (Edipo Re – Bett der Gewalt) oder Medea. [ mehr ]

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