17. bis 19. Mai 2019 (Mainz)
2019-05-17 - 2019-05-19
Fortbildung 2019: Mentalisieren in der Psychotherapie
Warum macht das
Krokodil unter dem Bett Angst?
Mentalisierung meint die imaginative Fähigkeit, Gedanken, Gefühle,
Absichten, also die innere psychische Welt bei sich und anderen zu erkennen.
Sie ist eine Fähigkeit, die jeder besitzt. Doch leider ist das Mentalisieren
oft gerade dann eingeschränkt, wenn wir es am meisten brauchen:
• in Krisensituationen und bei heftigen Gefühlen
• in zwischenmenschlichen Beziehungen
• bei der Verarbeitung von Traumata
• in Psychotherapien bei Patienten mit strukturellen Störungen.
Weshalb ist das Mentalisierungskonzept
für Psychotherapeuten nützlich?
• Um Missverständnisse und Mentalisierungsstörungen beim Patienten und bei sich
selbst zu verstehen.
• Um bindungsspezifische Verhaltensweisen und Übertragungsangebote wahrnehmen
und bearbeiten zu können.
• Um die Reflexionsfähigkeit bei sich und beim Patienten wiederherzustellen.
Die Förderung der Mentalisierung durch den Therapeuten wird dabei eher als
therapeutische Haltung denn als Technik verstanden, die durch Rollenspiele,
Audio- oder Videoaufzeichnungen und Supervision reflektiert wird. Der Fokus
liegt auf den Bindungsbeziehungen und der Affektregulierung im Hier und Jetzt.
Ein Ziel mentalisierungsfördernder Therapie ist die »mentalisierte Affektivität«.
Mentalisierte Affektivität meint die Fähigkeit einer Person, im Sturm der
Affekte über seine Affekte nachdenken zu können. Mentalisierte Affektivität ist
ein Schutzfaktor bei der Verarbeitung von Traumata. Sie fördert auch die
Kontrolle von Impulsen, die selbst- oder fremdschädigend sein können.
Zielgruppe:
Die Fortbildung richtet sich an psychotherapeutisch tätige Ärzte und
Psychologen, insbesondere Psychoanalytiker, Psychiater, Ärzte für
Psychosomatische Medizin mit klinischer Erfahrung. Der Schwerpunkt des Fortbildungsprogramms
liegt in der Anwendung des Mentalisierungskonzepts in der ambulanten
Richtlinienpsychotherapie.
Seminarleitung:
Dr. phil. Josef Brockmann
Psychoanalytiker, Lehranalytiker (DGPT/DGIP), Supervisor, Fortbildung in
Mentalisierungsbasierter Therapie in London, tätig in freier Praxis
Prof. Dr. med. Holger Kirsch
Arzt für Psychosomatische Medizin, Psychoanalytiker, Lehranalytiker
(DGPT/DGIP), tätig als Professor an der Evangelischen Hochschule Darmstadt und
in freier Praxis
Prof. Dr. phil. Svenja Taubner
Psychoanalytikerin (DPG), Direktorin des Instituts für Psychosoziale Prävention
an der Universität Heidelberg, anerk. Supervisorin MBT-A, Dozentin am A.
Freud-Institut London für Reflective-Functioning Kurse
Prof. Dr. med. Ulrich Schultz-Venrath
Ehemaliger Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und
Psychosomatik im Evangelischen Krankenhaus, Bergisch Gladbach. Professor für
Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Universität Witten/Herdecke.
Psychoanalytiker (DPV/IPV) und Gruppenlehranalytiker (D3G)
Termine:
17. – 19. Mai 2019
Diagnostik von Mentalisierungsstörungen
Assessment von Mentalisierungsstörungen
Reflective Functioning und AAI (Prof. Dr. phil. Svenja Taubner)
Forschung, Fallarbeit und Supervision
20. – 22. September 2019
Störungsbilder und Interventionen
Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) bei Borderline-Störungen
(Beziehungs-)Traumata und Depression
Mentalisierungsorientierte Interventionen und Übungen, Supervision
1. – 3. November 2019
Fallarbeit und Supervision
Mentalisierungsorientierte Therapie in der Gruppe und in der Klinik (Prof.
Dr. med. Ulrich Schultz-Venrath)
Kritik des Konzepts und Perspektiven
Fallarbeit und Supervision
Supervision
mit Fällen aus eigener Praxis spielt in diesem Programm eine große Rolle,
denn Mentalisieren lernt man nur durch Mentalisieren – und durch den Umgang mit
Fehlern beim Mentalisieren.
Kontakt:
Prof. Dr. Holger Kirsch
Telefon: 0176-34 19 90 14
E-Mail: kontakt@mentalisierung.net
www.mentalisierung.net
Veranstaltungsort:
Erbacher Hof
Mainz-Innenstadt
www.ebh-mainz.de
Passende Lektüre im Psychosozial-Verlag: