17. bis 19. März 2017 (Heidelberg)
2017-03-17 - 2017-03-19
Tagung: Der Wandel der Identitätsstrukturen und
Beziehungen im Laufe der Geschichte – gesellschaftliche und politische Prozesse
verstehen
Eine
wesentliche Dimension in der Geschichte ist der Wandel der Art, wie die Menschen
sich selbst und die Welt verstehen. Dies findet seinen Niederschlag in den
gesellschaftlichen Strukturen und deren Wandlungen. Das ist das Thema der
üblichen Geschichtsforschung. Doch es ist heute auf dem Hintergrund der
psychohistorischen Forschungen von Lloyd deMause, Willy Obrist, Georg
Oesterdiekhoff und anderen möglich, diesen Wandel des Selbst- und Welterlebens
gewissermaßen auch von innen her zu beschreiben.
Eine
Linie der Veränderung ist der Wandel der Gefühlsregulation von einer
Regulation in Bezug auf geistliche oder weltliche Autoritäten hin zu einer
persönlicheren Verantwortung für die eigenen Gefühle. Auch in den Bereichen
der Moral, des Denkens, der Gestaltung von Beziehungen u.a. steht heute die
eigene Verantwortung im Gegensatz zu früher im Vordergrund. Diese
Veränderungen gehen einher mit der Relativierung der über lange Zeit
vorherrschenden patriarchalen Ordnungen und Orientierungen und einer Zunahme
der Bedeutung von Werten aus dem weiblichen und mütterlichen Bereich. Man könnte
auch sagen, die Männer stellen Sicherheit durch Ordnung her und die Frauen eher
durch Beziehung. Der erste Teil der Tagung soll der Dynamik dieses Prozesses
und der Relativierung der patriarchalen Ordnungen gewidmet sein und der zweite
Teil dem Versuch einer Erfassung der Bedeutung der weiblich-mütterlichen
Dimension in der Geschichte und in unserem Leben.
Insgesamt
ist die Tagung eine Fortsetzung der Themen der Tagungen von 2013 »Die
Psychologie der Mentalitätsenwicklung – vom archaischen zum modernen Bewusstsein«
(LIT, Münster) und von 2015 »Verantwortung für unsere Gefühle – die
emotionale Dimension der Aufklärung« (Mattes, Heidelberg).
Veranstalter:
Gesellschaft
für Psychohistorie und politische Psychologie (GPPP)
Termin:
17. bis
19. März 2017
Veranstaltungsort:
Institut
für Medizinische Psychologie
Seiteneingang
Bergheimer
Straße 20
69115
Heidelberg
Programm:
Freitag,
17. März 2017
16.15
Heinrich Reiß: Eröffnung der Tagung
16.30
Ludwig Janus: Einführung in das Tagungsthema
17.15
Jürgen Straub: Moderne personale Identität
18.00
Kaffeepause
18.30
Klaus Evertz: Pränatale Aspekte der Kulturevolution
19.15
Geselliges Beisammensein
Samstag,
18. März 2017
9.30
Rolf Kaufmann: Mentalitätswandel und Monotheismus
10.15
Peter Petschauer: Frauenbildung als Motor kulturellen Forschritts
11.00
Kaffeepause
11.30
Florian Galler: Dynamik des Selbsthasses im psychohistorischen Prozess
12.15
Roland Heinzel: Von Fröschen und Spinnen: Geschlechts-Identitäten und
-Konflikte zwischen archetypischen Mustern und gesellschaftlichen Entwicklungen
13.00
Mittagspause
14.30
Zsuzsanna Agora: Identität und Kindheit
15.15
Gerhard Wanner: Kindheit und Jugend im 19. Jahrhundert am Beispiel Vorarlbergs
16.00
Kaffeepause
16.30
Till Bastian: Warum Identität heute so schwierig ist?
17.15
Michael Wolf: Postheroische Identitäten
18.00
Kaffeepause
18.15
Christian Lackner: Geschlechterdifferenz aus der Sicht der Gruppendynamik.
19.00
Mitgliederversammlung der GPPP
20.00
Geselliges Beisammensein
Sonntag,
19. März 2017
9.15
Gunhild Knöbl, Ernst-August Zurborn: Uraufführung des Films »Lebendige Geburt«
10.00
Kaffeepause
10.15
Gudrun Sahlender-Wulf: Wurzeln der Weiblichkeit
11.00
Doris Stopp: Identitätsstiftende Wirkung von Grenzen in Netzwerken, Kooperation
und Integration
11.45
Kaffeepause
12.15
Kornelia Apeldorn: Wandlungen der Weiblichkeit in der neueren Geschichte
13.00
Anna Sieben: Wandlungen der Elternschaft seit dem 2. Weltkrieg
13.45
Abschlussdiskussion
14.30
Ende der Tagung
Kosten:
Gesamte
Tagung inkl. Kaffee
Nichtmitglieder:
200 € (bis 1.2.2017), 220 € (Tageskasse)
Mitglieder
(GPPP): 180 € (bis 1.2.2017), 200 € (Tageskasse)
Ermäßigte
(nur mit Nachweis): 80 € (bis 1.2.2017), 100 €(Tageskasse)
Studierende,
Schüler/innen: 40 € (bis 1.2.2017), 50 €(Tageskasse)
Anmeldung:
Durch
Überweisung der Tagungsgebühr bis spätestens 1.2.2017 auf das Konto »Deutsche
Gesellschaft für Psychohistorische Forschung« – Sparkasse Heidelberg, IBAN:
DE22 6725 0020 0004 2525 78, BIC:SOLADES1HDB Kennwort: Psychohistorientagung
2017
Spätere
Anmeldungen bitte als formlose Nachricht per E-Mail an Dr. Axel Bischoff
(info@psychohistorie.de) und Bezahlung an der Tageskasse.
Fortbildungspunkte werden bei der Ärztekammer
Baden-Württemberg beantragt.
Kontakt:
Information
und Organisation
Dr. Axel
Bischoff
Friedhofweg
869118
Heidelberg-Ziegelhausen
Telefon:
06221 892729
Telefax:
06221
E-Mail: info@psychohistorie.de
Weitere Informationen:
www.psychohistorie.de
Von den ReferentInnen und zum Thema ist im
Psychosozial-Verlag u.a. erschienen: