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›Wo wäre die Psychoanalyse in Wien heut?‹
»›Wo wäre die Psychoanalyse in Wien heut‹?
Spurensuche zur Geschichte der in die USA emigrierten Wiener Psychoanalytischen Pädagogen…«
Die Psychoanalytische Pädagogik erlebte in den 1920er und 1930er Jahren, von Sigmund Freud gefördert und von Anna Freud geprägt, in Wien ihre Blütezeit. Wegen der nationalsozialistischen Verfolgung mussten fast alle Wiener Psychoanalytischen Pädagogen – da sie Juden waren – ins Exil fliehen, vor allem in die USA. Diese Tradition wurde hierdurch vernichtet.
Der emigierte Rudolf Ekstein hatte 1993 den erlittenen Verlust gegenüber ›psychosozial‹ (Nr. 53) in dieser Weise eingeschätzt: ›Die Psychoanalytische Pädagogik hat unglaublichen Schaden erlitten. Nicht mehr als die Psychoanalyse. Ich glaub‘, daß sie sich erholen kann. Es ist interessant, daß die Psychoanalytische Pädagogik vor 1938 insbesondere bei Kindergärtnerinnen und Volksschullehrern Interesse fand, die an einer unmittelbaren Beziehung zu dem Kind interessiert sind‹ (in: Kaufhold 1993, S. 14).
Die Psychoanalytische Pädagogik der 1920er und 30er Jahre war eine treibende Kraft im Zentrum der Wiener Psychoanalyse. Ursprünglich hervorgegangen aus einer Arbeitsgruppe um Anna Freud, ab 1922 haben sich bei ihr August Aichhorn, Siegfried Bernfeld und Willi Hoffer regelmäßig zur Diskussion getroffen, wurden bei der Auflösung des Lehrinstitutes der WPV, dessen pädagogische Lehrgänge von etwa 180 Kursteilnehmern besucht worden waren, mehr als 40 analysierte Pädagogen gezählt.
In einer umfangreichen historischen Forschung erinnert Roland Kaufhold an die zentralen Vertreter dieser durch den Nationalsozialismus zerstörten Bewegung:
An Anny Angel-Katan, Siegfried Bernfeld, Berta Bornstein, Stefanie (Steff) Bornstein–Windholzova, Edith Buxbaum, Erik H. Erikson, Marianne Kris, Anna Maenchen,Lili Roubiczek (Peller), Editha Sterba, Bruno Bettelheim, Peter Blos, Rudolf Ekstein, Judith S. Kestenberg, Maria und Gerhard Piers, Fritz Redl, Emmy Sylvester, Ernst Federn, Hilde Federn und Emma Plank.
Die komplette Studie: www.hagalil.com
In Psychosozial-Verlag erschienen: