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Interview mit Dr. Tilmann Moser

Ein Interview mit Dr. Tilmann Moser
Von Peer Zickgraf


Auf der Couch des Psychoanalytikers liegen nicht nur die Neurosen oder Psychosen offen oder höchst verdeckt zutage, sondern auch die Abgründe der Politik. Dr. Tilmann Moser hat mit der Aufarbeitung von NS-Zeit, Krieg und religiöser Unterwerfung psychoanalytisches Neuland erschlossen. 

einseitig.info: Sie waren mal ein überzeugter Anhänger der klassischen Psychoanalyse. Wieso?

Moser: Ich war sehr überzeugt von der klassischen Psychoanalyse. Dabei hatte ich das Gefühl, dort die seelische Wahrheit gefunden zu haben und ein Instrument zu besitzen, um diese Wahrheit zu ergründen. Ich habe sogar etwas von meiner religiösen Erziehung auf die Psychoanalyse übertragen – es war fast ein religiöses Verhältnis zu einem Glaubenssystem.

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einseitig.info: Kann man Ihren Ansatz als Politische Psychoanalyse bezeichnen, Sie haben ja immerhin erkannt, dass man die gesellschaftlichen und politischen Bedingungen und Hintergründe auf die Couch holen muss? 

Moser: Wenn ich meinen Ansatz als Politische Psychologie oder Politische Psychoanalyse bezeichnen würde, wäre das  ziemlich unbescheiden. Die entsprechenden Exponenten sind Alexander Mitscherlich und Horst-Eberhard Richter, von denen ich viel gelernt habe. Ich  habe gewissermaßen einen Ausflug in die Politische Psychologie gemacht. Dies begann mit meiner journalistischen Teilnahme am Auschwitz-Prozess 1963/64 und zog sich viel später fort mit den Reisen in die frühere DDR und dem Umgang mit den seelischen Spätfolgen von NS-Zeit und Krieg. Inzwischen bin ich weniger an Politische Psychologie interessiert. […]


Lesen Sie das ganze Interview unter www.einseitig.info.


Der grausame Gott und seine DienerinTilmann Moser, Hannah H.
Der grausame Gott und seine Dienerin
Eine psychoanalytische Körperpsychotherapie
EUR 14,90

Die Leser erhalten einen kompletten Überblick über den Verlauf einer psychoanalytischen Körperpsychotherapie in kommentierten Wortprotokollen. Beide Partner des Prozesses stellen sich mit ihren oft schonungslosen Bekenntnissen und Erklärungen einer Öffentlichkeit, die bisher häufig nur auf Vermutungen und Fantasien über die Verstrickungen in Verständnis und Missverständnis, Zuneigung, Wut, Hass, Angst, Ekel und deren Lösung angewiesen war. [ mehr ]

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