Aktuelles
Volkmar Sigusch zum 70. Geburtstag
Volkmar Sigusch – Der
Anti-Psychiater
Am Freitag, den 11. Juni 2010, wurde der Frankfurter
Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch 70 Jahre alt.
»Den Trend, Affekte, Ängste und Schuld apparativ
durchleuchten und verstehen zu wollen, hält er
für eine ebenso fatale Fehlentwicklung wie den
genetischen Determinismus (das ›Homo-Gen‹),
der neue sexuelle ›Wesenheiten‹ konstruiert
oder die pharmakologisch unterstützte sexuelle
Selbstoptimierung. Diese ›somatoformen
Fantasmen‹ seien zwar entlastend, doch sie
suggerierten, dass das Sexuelle gebändigt und als gute
Substanz angeeignet werden könnte. Das Sexuelle aber,
behauptet Sigusch, sei eben nicht ohne Rest
rationalisierbar und in jener Paradoxie gefangen, die auch
für sexuelle Ausdrucksformen gelte: Je mehr es
domestiziert wird, desto mehr entzieht es sich in Form der
Perversion, je befreiter die Lust, desto verdinglichter
kehrt sie in ihrer kommerziellen Zurichtung wieder.
In dieser Hinsicht ist Sigusch ein
›unverbesserlicher Adornit‹, und seine
marxistischen Wurzeln hat er nie verleugnet. Nach seinem
DDR-Erbe befragt, bekennt er, er sei dankbar, dort gelernt
zu haben, was körperliche Arbeit bedeutet. Wie er so
mit seinem karierten Hemd vor einem sitzt, kann man sich
den gelernten Traktorist auf dem Feld im Umland von Bad
Freienwalde, wo er herstammt, vorstellen, wie er die Ernte
einbringt. In seinem Fall ist es nun eine überaus
reiche wissenschaftliche Ernte, die er zu seinem 70.
Geburtstag in der ehemaligen Gärtnerei, in der er
heute wohnt, unterzubringen hat. (…)«
Lesen Sie den ganzen Artikel zum 70. Geburtstag von Volkmar
Sigusch unter www.tagesspiegel.de.
Volkmar Sigusch ist einer der Herausgeber der in unserem
Psychosozial-Verlag erscheinenden Reihe
»Beiträge zur Sexualforschung«. In der
Reihe erschienen unter anderem: