Rezension zu Liebe über Alles - Alles über Liebe
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Rezension von Caroline Goossens
»Liebe über Alles – Alles über Liebe« gibt einen kritischen
Überblick über die »Liebe« in der Flut von Forschungsliteratur. Der
erfahrene Paartherapeut Thomas Ferdinand Krauß bietet alles, was
heute zum Thema Liebe gewusst werden kann, beziehungsweise gewusst
werden sollte.
Er versucht in leicht zu verstehender Schreibweise zu
verdeutlichen, was Liebe heute eigentlich ist und wie die Liebe in
der Gesellschaft aufgefasst wird. Dabei zieht sich der Glaube an
die Liebe durch das ganze Buch, die Liebe ist nur bloßer
Forschungsgegenstand. Der Autor beschreibt Liebe, die tatsächlich
gelebt wird, keinesfalls schrieb er ein weiteres
paartherapeutisches Buch zur Verbesserung von Beziehungen.
Das Buch gliedert sich in drei große Kapitel. Der erste Teil
behandelt das Thema der ersten Begegnung indem der Autor auf
verschiedenen wissenschaftlichen Ebenen (Biologie, Psychologie,
Hirnforschung, ect.) Partnerwahlkriterien wie Schönheit, Stimme und
Geruch aufzeigt.
Das zweite Kapitel dreht sich um die Sexualität. Krauß versucht zu
klären inwieweit Sex und Liebe voneinander entfernt sind und die
Frage zu beantworten, ob zuerst der Sex oder die Liebe kommt.
Von Verliebtheit und Liebe handelt das letzte Kapitel. Der Autor
geht der Frage nach was überhaupt Verliebtheit und was Liebe ist
und wie es zu Treue oder Untreue kommt.
Es gelingt dem Autor zu erklären, dass Liebe eigentlich nichts
anderes als Kommunikation und somit ein Prozess ist. Liebe ist
lieben.
Das Buch bietet durch seine abgeschlossenen Kapitel die
Möglichkeit, zu lesen, was einen interessiert. Es ist nicht nötig,
Kapitel für Kapitel durchzulesen, was bei 577 Seiten von Vorteil
ist.
Leider lassen die Überschriften der einzelnen Kapitel nicht immer
einen Schluss auf den Inhalt zu, doch es wäre auch schade die
knackigen, witzigen Überschriften durch Fachthematische zu
ersetzen.
Insgesamt ist es ein anregend zu lesendes Buch. Krauß versteht es
die verschiedenen Forschungsergebnisse zu bündeln und in
verständlicher, geistreicher und auch kritischer Weise
wiederzugeben, wobei er durch das Zusammensetzen neue, teils
überraschende Erkenntnisse gewinnt.
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